Gewalt und soziale Ordnung in Nicaragua

Anika Oettler

doi:10.5771/9783845219905

Gewalt und soziale Ordnung in Nicaragua

Reihe: Studien zu Lateinamerika

Band 2 1. Auflage 2009

Kein Zugriff

doi.org/10.5771/9783845219905
ISBN print: 978-3-8329-4922-8
ISBN online: 978-3-8452-1990-5
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Zusammenfassung

Während Lateinamerika inzwischen als ein Hort der sozialen Gewalt gilt, scheint Nicaragua vom Trend der Zersetzung abzuweichen. Doch entspricht das von den Eliten verbreitete Bild eines sicheren Landes der alltäglichen Wahrnehmung von Gewalt, Kriminalität und Unsicherheit? Wo zirkulieren Diskurse über Gewaltphänomene und die Möglichkeiten ihrer Einhegung?

Die brisante Frage der Ausbreitung von sozialer Gewalt wird hier zum ersten Mal aus der Perspektive der kritischen Diskursanalyse untersucht. Der differenzierte Blick hinter statistische Größen und Umfragewerte zeigt, wie in der öffentlichen Debatte um die Quellen der physischen Unsicherheit typische Tätergruppen klassifiziert und ein spezifischer Handlungsbedarf begründet wird. Die gegenwärtige Wahrnehmung von (Un-)Sicherheiten ist in eine widerstreitende Vergangenheit eingefasst, die sich in der historischen Erfahrung von sandinistischer Erneuerung, Contra-Krieg und wirtschaftlichem Niedergang verdichtete.

Fast 30 Jahre nach dem Sieg der sandinistischen Revolution wird in diesem Band die Vielstimmigkeit und Mehrdeutigkeit von Gewaltdiskursen untersucht. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Wahrnehmung von Jugendbanden und Gewalt in Geschlechterverhältnissen.

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2–6 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–6
7–7 Abkürzungsverzeichnis 7–7
8–8 Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 8–8
9–24 Kapitel I: Einleitung 9–24
25–70 Erster Teil: Historische Entwicklungen 25–70
- 25–50 Kapitel II: Sandinismus 25–50
  - 25–29 1. Bürgerkrieg, Besatzung und Tyrannei 25–29
  - 29–39 2. Das sandinistische Nicaragua 29–39
  - 39–43 3. Wiederaufbau und gemischte Wirtschaft 39–43
  - 43–50 4. Krieg und Konterrevolution 43–50
- 50–70 Kapitel III: Post-Sandinismus 50–70
71–112 Zweiter Teil: Die soziale Konstruktion einer Unkrise 71–112
- 71–91 Kapitel IV: Politische Diskursformationen und Kriminalität 71–91
- 91–112 Kapitel V: Der Mythos der nationalen Sicherheit 91–112
  - 91–98 1. Der Millionär 91–98
  - 98–101 2. Der Richter 98–101
  - 101–107 3. Die Psychologin 101–107
  - 107–112 4. Was macht den Mythos zum Mythos? 107–112
113–222 Dritter Teil: Bilder der Gewalt 113–222
- 113–153 Kapitel VI: Über Gewalt reden 113–153
  - 113–123 1. Die Autoersatzteilhändlerin 113–123
  - 123–130 2. Der Busfahrer 123–130
  - 130–139 3. Die Hotelangestellte 130–139
  - 139–147 4. Der katholische Priester 139–147
  - 147–153 5. Vier Gespräche in der Gesamtschau 147–153
- 153–180 Kapitel VII: Gewalt in Geschlechterverhältnissen 153–180
  - 153–159 1. Zwischen Feminismus und Anti-Feminismus 153–159
  - 159–161 2. Die Abtreibungsdebatte 159–161
  - 161–165 3. „Häusliche“ Gewalt als anerkanntes soziales Problem 161–165
  - 165–180 4. El Rollo de Mujeres – Über die Tiefe des Problembewusstseins 165–180
- 180–211 Kapitel VIII: Pandillas und Pandillitas 180–211
  - 180–183 1. Pandillas in der öffentlichen Wahrnehmung 180–183
  - 183–187 2. Fünf privilegierte Einschätzungen 183–187
  - 187–190 3. Jugendgewalt in einem Unterschichtsviertel 187–190
  - 190–191 4. Pandillas und soziale Segregation 190–191
  - 191–211 5. Die soziale Konstruktion eines Phänomens 191–211
- 211–222 Kapitel IX: Unkrise und Anomiefurcht. Versuch einer Synthese 211–222
223–240 Literaturverzeichnis 223–240
241–242 Verzeichnis der zitierten Interviews 241–242

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