Zusammenfassung
Der interdisziplinäre Band will die Spezifizität Europas entlang seiner Grenzen nachzeichnen – in Interaktion und im Vergleich mit anderen Regionen und internationalen Organisationen. Wie bedingen sich innere Konstitution und externes Auftreten gegenseitig? Zunächst wird die Eigenart des Konstrukts „EU“ im regionalen Vergleich und in historischer Perspektive analysiert: Der Band hinterfragt gängige Integrationstheorien im vergleichenden Blick auf die Andengemeinschaft und die ASEAN. Auf dieser Basis wird untersucht, wie die historisch-institutionelle Situiertheit und Eigenart der EU ihr Außenhandeln bedingt und dieses Außenhandeln wiederum auf die innere Verfassung der Union zurückwirkt. So arbeiten Beiträge zum diplomatischen Dienst und zur Einbindung der EU in den Prozess der Aushandlung und Unterzeichnung des Palermo-Protokolls zur Bekämpfung von Menschenhandel heraus, wie sich die gemischte Verteilung der Außenkompetenzen der Union auf die vergemeinschaftete und die intergouvernementalen Säulen konkret darstellt. Zwei theoretische Beiträge vergleichen das Legitimationsniveau der EU mit demjenigen völkerrechtlicher Organisationen. Historische und sozialphilosophische Beiträge zur Kolonialgeschichte, der Entwicklungs- und der Einwanderungspolitik Europas fragen schließlich, an welchem Anspruch sich Europas Außenpolitik messen sollte.
So leistet der Band einen Beitrag zum Verständnis der EU als internationalem Akteur, der nur aus seiner besonderen inneren Verfasstheit heraus zu verstehen ist.
- 7–8 Vorwort 7–8
- 9–12 Einleitung 9–12
- 127–166 III ASEAN und Andengemeinschaft aus der Perspektive europäischer Integrationstheorie 127–166
- 167–208 IV Mehrebenensystem und Außenwirkung: Institutionelle Grundlagen und rechtliche Folgen 167–208
- 209–226 V Grenzen und Toleranz 209–226
- 227–230 Verzeichnis der Autoren 227–230