Die Ausstellung ,Ungesühnte Nazijustiz' (1959-1962)

Stephan Alexander Glienke

doi:10.5771/9783845212296

Die Ausstellung ,Ungesühnte Nazijustiz' (1959-1962)

Zur Geschichte der Aufarbeitung nationalsozialistischer Justizverbrechen

Reihe: Nomos Universitätsschriften - Geschichte

Band 20 1. Auflage 2008

Kein Zugriff

doi.org/10.5771/9783845212296
ISBN print: 978-3-8329-3803-1
ISBN online: 978-3-8452-1229-6
Nomos, Baden-Baden Nomos, Baden-Baden

Im Shop erwerben

Zusammenfassung

Welchen Einfluss hatten die Deutungsmuster des Kalten Krieges auf den vergangenheitspolitischen Diskurs in der Bundesrepublik? An einer kritischen Protestaktion untersucht der Autor exemplarisch die Auseinandersetzung um die Hypothek des `Dritten Reiches´ und tradierte autoritäre Einstellungen Anfang der 1960er Jahre. Am Beispiel der Geschichte der Ausstellung „Ungesühnte Nazijustiz“ wird die generelle Tendenz der späten Adenauer-Zeit verfolgt, politische Meinungsäußerungen den vorgeblich objektiven realpolitischen Handlungszwängen des deutsch-deutschen Sonderkonflikts zu unterwerfen. Die Ansprüche einer offenen demokratischen Gesellschaft und das überkommene, obrigkeitsstaatlich geprägte Demokratieverständnis treffen aufeinander. Den Studenten gelingt es jedoch, einen öffentlichen Diskurs zur Deutungshoheit über die NS-Vergangenheit auszulösen, der einen nicht unerheblichen Beitrag leistet zur Ausbildung einer konfliktfähigen Diskurskultur. Diese Diskussion wird auch für den Faschismusdiskurs der Studentenbewegung der ausgehenden 1960er Jahre relevant. Die Studie verbindet Methoden der zeithistorischen Forschung, der Politik-, Medienwissenschaften und Jurisprudenz.

Kapitel Ausklappen | EinklappenAutorenSeiten
2–4 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–4
5–8 Vorwort 5–8
9–12 Abkürzungsverzeichnis 9–12
13–25 1 Einleitung 13–25
26–89 2 Planung 26–89
90–134 3 Präsentationen 90–134
- 90–97 3.1 Im Spannungsfeld von Ost und West: Westberlin 90–97
- 97–103 3.2 Das Kuratorium der Ausstellung 97–103
- 103–115 3.3 Kooperation mit anderen Studentenorganisationen 103–115
- 115–126 3.4 Zeitgenössische Ausstellungen zum Nationalsozialismus – Ein Vergleich 115–126
- 126–134 3.5 Abwehr und Umdeutung 126–134
135–173 4 Die Ausstellung und das Ausland 135–173
- 135–141 4.1 Die Ausstellung „In naam van het onrecht“ in Amsterdam 135–141
- 141–151 4.2 Der Labour-Club Oxford 141–151
- 151–159 4.3 Parlamentarische Aktion in Großbritannien 151–159
- 159–173 4.4 Nachrecherchen in Osteuropa 159–173
174–203 5 Strafbarkeit der Handlungen der Justizjuristen 174–203
204–243 6 Behandlung der Strafanzeigen 204–243
- 204–212 6.1 Das Beispiel Niedersachsen 204–212
- 212–219 6.2 Die Schwierigkeit des individuellen Schuldnachweises 212–219
- 219–235 6.3 Selbstrechtfertigung ehemaliger NS-Richter 219–235
- 235–243 6.4 Einstellung der Ermittlungsverfahren: 235–243
244–270 7 Die Ausstellung und die Medien 244–270
- 244–258 7.1 NS-Justiz als mediales Thema 244–258
- 258–262 7.2 Aktionsfolge und Themenetablierung 258–262
- 262–265 7.3 Akteure im Fokus der Berichterstattung 262–265
- 265–270 7.4 Mediale Aufbereitung der Kontroverse 265–270
271–296 8 Funktionsweise von Medien im Kalten Krieg 271–296
- 271–281 8.1 Relativierung der Rolle der NS-Justiz 271–281
- 281–286 8.2 Herkunft der Dokumente 281–286
- 286–291 8.3 „Einzelfälle“ 286–291
- 291–296 8.4 Jugendliche als „beeinflusste“ Akteure 291–296
297–307 9 Schlussbemerkungen 297–307
308–308 Quellen und Literatur 308–308
308–309 Unveröffentlichte Quellen 308–309
310–312 Tages- und Wochenzeitungen/Magazine 310–312
313–350 Literaturverzeichnis 313–350

Durchsuchen Sie das Werk

Geben Sie ein Keyword in die Suchleiste ein