Ärztlicher Behandlungsfehler und schicksalhafter Verlauf
Zur haftungsrechtlichen Bewältigung eines Kausalitätsdilemmas
Zusammenfassung
Die Untersuchung eröffnet eine neue Perspektive auf die spezifischen Beweisprobleme des Arzthaftungsprozesses. Soll der Erkenntnis, dass medizinische Heilungsbemühungen mit keiner Erfolgsgewährleistung versehen werden können, und dem damit untrennbar verknüpften Umstand, dass ärztliche Fehlgriffe und schicksalhafte Verläufe in ein praktisch unentwirrbares Kausalitätsdilemma einmünden, auch juristischer Respekt gezollt werden, bedarf es der entsprechenden Abbildung dieser Vorgaben in einer darauf reagierenden Haftungskonzeption. Die in ihren Rechtsfolgen binäre Rechtsprechung zum "groben Behandlungsfehler" erfüllt diese Vorgaben nicht. Ihre wesentliche Schwäche besteht darin, dass sie das vom Sachverständigen vermittelte Wissen über die Wahrscheinlichkeit eines Kausalzusammenhangs nicht berücksichtigt. Als adäquate Lösung wird vom Autor eine sog. Wahrscheinlichkeitshaftung befürwortet, die auf der Tatbestandsseite die Verursachungswahrscheinlichkeit zum Ausgangspunkt der Zurechnung macht und der demgemäßen horizontalen Risikoverteilung eine ebensolche Schadensteilung folgen lässt.
- 17–18 I. Grundlagen 17–18
- 26–64 B. Kausalität 26–64
- 65–65 A. Vorbemerkung 65–65
- 65–66 I. Beweiswürdigung 65–66
- 66–68 II. Beweislast 66–68
- 68–76 III. Beweismaß 68–76
- 76–81 IV. Regelbeweismaß 76–81
- 83–85 D. Zusammenfassung 83–85
- 100–100 II. Kausalbeweis 100–100
- 107–113 I. Voraussetzungen 107–113
- 114–117 III. Rechtsfolge 114–117
- 138–141 A. Einleitung 138–141
- 152–156 II. Risikoerhöhungslehre 152–156
- 185–200 Literaturverzeichnis 185–200