Hellmuth Mayer (1895-1980)
Vom Verteidiger im Hitler-Prozess 1924 zum liberal-konservativen Strafrechtswissenschaftler. Das vielgestaltige Leben und Werk des Kieler Strafrechtslehrers
Zusammenfassung
Die Arbeit zeichnet die vielgestaltige Biographie Mayers im zeitgeschichtlichen Zusammenhang nach. Er stammte aus einer konservativ-bürgerlichen Familie, in der das Offizierkorps einen hohen Stellenwert hatte. In der Weimarer Zeit war er zunächst in verschiedenen politisch rechts stehenden Wehrverbänden und danach in verschiedenen Rechtsparteien aktiv. Daraus resultierend war er 1924 Verteidiger eines Weggefährten Hitlers im Hitler-Prozess und trat dabei glühend für die Wiederherstellung der Monarchie in Deutschland ein. In der NS-Zeit veröffentlichte er das Buch „Das Strafrecht des deutschen Volkes“, das den Spagat zwischen nationalsozialismuskonformen und rechtsstaatlichen Aussagen vollführt, und war in zwei Strafrechtsreformausschüssen tätig. Ab 1947 wirkte er an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Vielen seiner damaligen Studenten ist er bis heute lebhaft als erzkonservativer „Anders-Mayer“ in Erinnerung. 1962 trat er im Rahmen der Spiegel-Affäre öffentlich in Erscheinung. Zeitlebens tat er sich durch seine Arbeiten zur Strafrechtsreform und zum materiellen Strafrecht, die Betonung rechtsstaatlicher Grundsätze sowie seine Kritik an der Sicherungsverwahrung hervor.
Die Autorin hat den Fakultätspreis der Juristischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel für die beste Doktorarbeit aus dem Bereich Rechtswissenschaften im Jahr 2008 sowie den Förderpreis der Kieler Doctores Iuris e.V. 2009 erhalten.
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- 21–21 I. Mayers Familie 21–21
- 24–27 I. Kriegsteilnahme 24–27
- 27–28 1. Studium 27–28
- 29–32 1. Freikorps Epp 29–32
- 35–35 4. »Reichsflagge« 35–35
- 35–37 5. Bund »Oberland« 35–37
- 58–59 2. Weitere Mandate 58–59
- 106–110 4. Urteilsanmerkungen 106–110
- 113–114 I. Mayers Familie 113–114
- 115–116 1. Die Berufung 115–116
- 126–127 2. Die DNVP nach 1930 126–127
- 127–129 1. NS-Lehrerbund 127–129
- 132–135 4. Luftschutz 132–135
- 135–135 5. HJ 135–135
- 135–139 6. Fazit 135–139
- 184–212 2. Aufsätze 184–212
- 220–223 5. Urteilsanmerkungen 220–223
- 224–230 1. Vorlesungen 224–230
- 234–236 V. Teilnahme an Tagungen 234–236
- 237–240 1. Das Geschehen 237–240
- 240–241 2. Mayers Kommentar 240–241
- 246–306 1. Aufsätze und Bücher 246–306
- 306–311 2. Urteilsanmerkungen 306–311
- 343–347 3. Urteilsanmerkungen 343–347
- 347–347 XI. Mayers Tod 347–347