Zusammenfassung
Auch vier Jahre nach der großen Erweiterungsrunde der EU ist im allgemeinen Bewusstsein der Bürger aber auch der „Europaexperten“ noch nicht die Erkenntnis angekommen, dass die traditionellen Beschreibungen des Projekts der europäischen Integration, wie sie in den Nachkriegsjahrzehnten in den „alten“ westlichen Mitgliedstaaten entwickelt wurden, nicht unverändert fortgeführt werden können. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Staaten sind und bleiben nicht nur sozial und ökonomisch erheblich, sondern die gesamte Konzeption dessen, was Europa bedeuten soll, divergiert von Land zu Land - insbesondere zwischen den mittelosteuropäischen Staaten und den westeuropäischen Mitgliedern. Daher ist es für eine gehaltvolle Diskussion um Europas Zukunft unerlässlich, genauere Kenntnisse über die jeweils spezifischen narrativen Muster zu erlangen, die bei der Rede von Europa in Politik und Öffentlichkeit prägend sind. In 12 Beiträgen werden in diesem Band die Europa-Diskurse in einzelnen Mitgliedstaaten untersucht, weitere Beiträge fragen nach einzelnen Aspekten der französischen Europadebatte, nach dem Verhältnis zur Türkei und nach der Selbstbeschreibung der Europäischen Union. Eine Analyse der Europadiskurse in der Öffentlichkeit der USA schließt den Band ab.
- 7–16 Einleitung 7–16
- 239–240 Abkürzungsverzeichnis 239–240