Rechts-Staat

doi:10.5771/9783845206806

Rechts-Staat

Staat, internationale Gemeinschaft und Völkerrecht bei Hans Kelsen

Series: Staatsverständnisse

Volume 16 1. Edition 2008

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doi.org/10.5771/9783845206806
ISBN print: 978-3-8329-2977-0
ISBN online: 978-3-8452-0680-6
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Zusammenfassung

Kelsen war seiner Zeit weit voraus. Schon 1915 schrieb er, die ganze Rechtsentwicklung vollziehe sich als gesellschaftlicher Prozess in der Gesellschaft. Die deutsche Staatsrechtslehre hat bis heute gebraucht, um diesen Gedanken nachzuvollziehen.

1920 postulierte Kelsen mit theoretischen und rechtsdogmatischen Argumenten den Vorrang des Völkerrechts, antizipierte dessen Verfassungscharakter und bestritt jeden prinzipiellen Unterschied zwischen Vertrag und Verfassung, Staatenbund und Bundesstaat, Staat und Recht. Jetzt erst erschüttert der Streit darum die staatstragende Ruhe unserer juristischen und den empiristischen Realismus unserer politikwissenschaftlichen Fakultäten und Fachbereiche.

Die Kontroverse wird in diesem Band ausgetragen: Er rückt das Völkerrecht ins Zentrum des aktuellen Interesses, diskutiert seine innere Beziehung zu Politik, Staatshandeln und Verfassungsrecht und verbindet die Werkanalyse durchgängig mit Fragen der Gegenwart.

International angesehene, zumeist jüngere Juristen und Politikwissenschaftler haben dazu Texte vorgelegt, die geeignet sind, Kelsens völker- und verfassungsrechtliches Werk einem breiten akademischen Publikum zu erschließen. Die Autoren blicken dabei oft weit über die Grenzen des eigenen Fachs hinaus, um aus überraschenden Vergleichen neue Ideen zu gewinnen.

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1–7 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–7
8–13 Vorwort 8–13
14–125 1. Staat, Verfassung, Demokratie 14–125
- 14–37 Zwischen Volkssouveränität und Selbstbestimmung. Zu Kelsens demokratietheoretischer Begründung einer sozialen Ordnung aus der individuellen Freiheit. Oliver Lepsius Oliver Lepsius 14–37
- 38–71 Die Entzauberung des Staates in demokratischer Absicht: Hans Kelsens Bedeutung für eine moderne Regierungs- und Verfassungslehre Robert Chr. van Ooyen Robert Chr. van Ooyen 38–71
- 72–101 Integration und Norm. Zum Verhältnis von Rudolf Smend und Hans Kelsen Manfred Gangl Manfred Gangl 72–101
- 102–125 Das Souveränitätsdreieck. Souveränitätsdenken bei Hermann Heller, Hans Kelsen und Carl Schmitt Rüdiger Voigt Rüdiger Voigt 102–125
126–299 2. Verfassung der internationalen Gemeinschaft 126–299
- 126–147 Friede durch Recht. Hans Kelsen und die Vereinten Nationen Bardo Fassbender Bardo Fassbender 126–147
- 148–165 Kelsen in Den Haag. Die Haager Vorlesungen von Hans Kelsen Cristina Hoss Cristina Hoss 148–165
- 166–189 Kelsen und das Völkerrecht: Rekonstruktion einer völkerrechtlichen Berufsethik Jochen von Bernstorff Jochen von Bernstorff 166–189
- 190–203 Kelsens Völkerrechtslehre zwischen Erkenntnistheorie und Politik András Jakab András Jakab 190–203
- 204–231 Monismus, Dualismus? – Pluralismus. Selbstbestimmung des Weltrechts bei Hans Kelsen und Niklas Luhmann Andreas Fischer-Lescano Andreas Fischer-Lescano 204–231
- 232–247 Konkurrenz von Rechtsdeutungen statt Koexistenz von Rechtsordnungen Matthias Jestaedt Matthias Jestaedt 232–247
- 248–267 Is there a democratic ground norm? Reflections on Hans Kelsen’s legal and political theory Andreas Kalyvas Andreas Kalyvas 248–267
- 268–281 „Judge without a legislator“ – Transnationalisierung der Rechtsform Sonja Buckel Sonja Buckel 268–281
- 282–299 Souveränität und Staat bei Kelsen Stefan Oeter Stefan Oeter 282–299
300–395 3. Interdisziplinäre Perspektiven 300–395
- 300–345 Grenzen der Autonomie des Rechts in einer asymmetrischen Weltgesellschaft. Von Luhmann zu Kelsen Marcelo Neves Marcelo Neves 300–345
- 346–363 Kelsens Weltstaatspostulat als Interpretation des zweiten Definitvartikels der Kantischen Friedensschrift Ulrich Thiele Ulrich Thiele 346–363
- 364–383 Hans Kelsens politikwissenschaftliche Konzeption des materiellen Rechtsstaats Marcus Llanque Marcus Llanque 364–383
- 384–395 Gesetzliches Unrecht: Die Wehrlosigkeit des wissenschaftlichen Rechtspositivismus gegenüber nationalsozialistischen Staatsverbrechen Micha Brumlik Micha Brumlik 384–395
396–399 Autorenverzeichnis 396–399

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