Zusammenfassung
Die Debatte über Fragen der europäischen Arbeits- und Sozialpolitik hat in den letzten Jahren in Europa einen neuen Aufschwung erlebt. Die Verwirklichung des einheitlichen Binnenmarkts und der Wirtschafts- und Währungsunion hat in der Europäischen Union ein System von Wettbewerbsstaaten etabliert, von dem problematische Effekte für die nationalen Tarif-, Arbeitsmarkt-, Sozial- und Steuerpolitiken ausgehen. In den letzten 15 Jahren hat die soziale Ungleichheit in den Mitgliedstaaten der EU eindeutig zugenommen. Diese Entwicklungen sind auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. Der Prozess der europäischen Integration hat diese sozialen Verwerfungen jedoch zusätzlich stark befördert. Viele Beobachter führen die Krise der EU auf diese sozialen Ungleichgewichte zurück, die die Legitimität des Integrationsprojektes in den Augen vieler Bürgerinnen und Bürger untergraben habe.
In Politik und Wissenschaft ist vor diesem Hintergrund in letzter Zeit der Ruf nach einem alternativen europäischen Wirtschafts- und Soziamodell lauter geworden.
In den „Schriften der Hans-Böckler-Stiftung zur europäischen Arbeits- und Sozialpolitik“, dessen erster Band den Wandel der europäischen Wohlfahrtsstaaten behandelt, werden soziale Probleme analysiert und auch Konzepte für ein alternatives „Europäisches Wirtschafts- und Sozialmodell“ vorgestellt.
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