Verfassungsrechtliche Grenzen der Gestaltungsmöglichkeiten im Familien-, Erb- und Gesellschaftsrecht
Zusammenfassung
Der Tagungsband zur Eröffnungsveranstaltung des Bonner Notarinstituts vom 4. November 2006 beschäftigt sich mit dem Einfluss der Grundrechte auf das Privatrecht. Die in jüngster Vergangenheit vermehrt aufgetretenen Eingriffe der verfassungsgerichtlichen Rechtsprechung in die Dogmatik des Privatrechts haben die Diskussion um eine eventuelle Beschränkung dieser Einflussnahme entfacht.
Die auf der Veranstaltung gehaltenen Vorträge konzentrieren sich neben gesellschaftsrechtlichen Aspekten auf die Bereiche des Erb- und Familienrechts. Am Beispiel von Wiederverheiratungsklauseln und Behindertentestamenten wird der Frage nach der Gültigkeit letztwilliger Verfügungen unter Berücksichtigung der Grundrechte nachgegangen. Darüber hinaus enthält der Band eine rechtsvergleichende Untersuchung zwischen deutschem und österreichischem Recht auf dem Gebiet der Vorsorgevollmacht. Die erbrechtliche Sektion ergänzt ein weiterer Beitrag über die vielfältigen Möglichkeiten des Erblassers, für nach dem Erbfall auftretende Streitigkeiten die Zuständigkeit eines Schiedsgerichts zu begründen. Der Tagungsband stellt infolge der wissenschaftlichen Brisanz und praktischen Bedeutsamkeit der Thematik eine gelungene Erweiterung zur bestehenden Literatur dar.