Liberal, ungebunden, unzufrieden, sucht ¿
Simulation individueller Wahlentscheidungen für die Bundestagswahlen 1994-2005
Zusammenfassung
Moderne Wähler bewegen sich nicht mehr in den sozialen Strukturen, die lange Zeit die politische Landschaft der Bundesrepublik Deutschland stabilisiert haben. Diese Individualisierung des Wahlverhaltens führt dazu, dass sich Wahlentscheidungen zunehmend einer einfachen Erklärung entziehen. Im Mittelpunkt des vorliegenden Buches steht daher ein flexibles Modell, das die unterschiedlichen Entstehungsprozesse individueller Wahlentscheidungen abbildet. Als theoretische Grundlage wird das Prinzip des rationalen Umgangs mit Informationen herangezogen.
Mittels einer Computersimulation wird das Wahlmodell auf die Bundestagswahlen angewendet und die Entscheidungen auf Individual- sowie auf Aggregatebene abgebildet. Die Ergebnisse erlauben einen tiefen Einblick in die individuellen Entscheidungskalküle bundesdeutscher Wähler. Sie zeigen zum einen, wie Bürger mit der Komplexität der politischen Realität umgehen und trotz mangelnden Faktenwissens zu vernünftigen Entscheidungen gelangen. Zum anderen wird deutlich, wie Veränderungen in den Entscheidungsprozessen der Wähler zu wechselndem Wahlverhalten und damit im Aggregat zu veränderten politischen Mehrheiten führen können.
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- 2–9 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–9
- 10–11 Tabellenverzeichnis 10–11
- 12–14 Abbildungsverzeichnis 12–14
- 15–24 1. Die Individualisierung des Wahlverhaltens 15–24
- 15–19 1.1 Problemstellung 15–19
- 19–24 1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit 19–24
- 25–46 2. Die Heterogenität des Elektorats 25–46
- 25–36 2.1 Information und politische Partizipation 25–36
- 25–29 2.1.1 Klassische Demokratietheorie 25–29
- 29–33 2.1.2 Der Wähler im Spiegel der empirischen Wahlforschung 29–33
- 33–36 2.1.3 „Low-Information-Rationality“ und „Reasoning-Voters“ 33–36
- 36–45 2.2 Typen von Wählern 36–45
- 36–37 2.2.1 Der mikrosoziologische Ansatz der Columbia-School 36–37
- 37–39 2.2.2 Wählertypen im sozialpsychologischen Ansatz 37–39
- 39–40 2.2.3 Wählertypen nach Dalton 39–40
- 40–43 2.2.4 Die Downssche Wählertypologie 40–43
- 43–45 2.2.5 Heterogenität und empirische Wahlforschung 43–45
- 45–46 2.3 Der reale Wähler im Determinantenraum 45–46
- 47–72 3. Einflussfaktoren auf Wahlbeteiligung und Wahlentscheidung 47–72
- 47–51 3.1 Orientierung an früheren Wahlentscheidungen 47–51
- 47–50 3.1.1 Theoretisches Konzept und Operationalisierung 47–50
- 50–51 3.1.2 Determinanten der Einflussstärke 50–51
- 51–55 3.2 Langfristige Parteibewertungen 51–55
- 51–54 3.2.1 Theoretisches Konzept und Operationalisierung 51–54
- 54–55 3.2.2 Determinanten der Einflussstärke 54–55
- 55–59 3.3 Ideologische Orientierung 55–59
- 3.3.1 Theoretisches Konzept und Operationalisierung
- 59–59 3.3.2 Determinanten der Einflussstärke 59–59
- 59–64 3.4 Kandidatenurteile 59–64
- 59–63 3.4.1 Theoretisches Konzept und Operationalisierung 59–63
- 63–64 3.4.2 Determinanten der Einflussstärke 63–64
- 64–71 3.5 Sachfragen und Kompetenzurteile 64–71
- 64–70 3.5.1 Theoretische Konzepte und Operationalisierung 64–70
- 70–71 3.5.2 Determinanten der Einflussstärke 70–71
- 71–72 3.6 Weitere Determinanten des Wahlverhaltens 71–72
- 73–110 4. Der Prozess der Wahlentscheidung 73–110
- 73–75 4.1 Wählen als „normaler“ Entscheidungsakt 73–75
- 75–90 4.2 Wählen als „überlegte Entscheidung“ 75–90
- 75–79 4.2.1 Die allgemeine Handlungstheorie von Fishbein und Ajzen 75–79
- 79–84 4.2.2 Einstellungsbildung über „Running Balance Sheets“ 79–84
- 84–90 4.2.3 Anwendungsfall: Wahlverhalten bei Bundestagswahlen 84–90
- 90–99 4.3 Individualisierung des Entscheidungsprozesses 90–99
- 90–95 4.3.1 Individuelle Partei-Sammelkonten 90–95
- 95–99 4.3.2 Individueller Entscheidungsmodus 95–99
- 99–104 4.4 Die Partizipationsentscheidung 99–104
- 104–110 4.5 Wahlbeteiligung und Wahlentscheidung: Ein Modell 104–110
- 111–136 5. Methodik und Datenbasis 111–136
- 111–115 5.1 Simulationen in den Sozialwissenschaften 111–115
- 115–123 5.2 Simulation als Methode der empirischen Wahlforschung 115–123
- 123–126 5.3 Vom Wahlmodell zum Simulationsmodell 123–126
- 126–132 5.4 Datenbasis 126–132
- 132–135 5.5 Empirische Validierung des Modells 132–135
- 135–136 5.6 Durchführung der Simulationen 135–136
- 137–194 6. Simulation der Bundestagswahlen 1994 bis 2005 137–194
- 137–153 6.1 Analyse der Güte des Simulationsmodells 137–153
- 137–143 6.1.1 Globale Modellgüte 137–143
- 143–144 6.1.2 Test der zentralen Modellannahme 143–144
- 144–151 6.1.3 Modellgüte auf Individual- und Aggregatebene 144–151
- 151–153 6.1.4 Modellgüte und Entscheidungsprozess 151–153
- 153–168 6.2 Wähler und Wahldeterminanten 153–168
- 153–156 6.2.1 Analyse individueller Einflussgewichte 153–156
- 156–164 6.2.2 Analyse individueller Entscheidungspunkte 156–164
- 164–168 6.2.3 Bestimmungsfaktoren der Wahlentscheidungen 164–168
- 168–176 6.3 Stammwähler und Wechselwähler 168–176
- 176–181 6.4 Drei Wahlen – Drei Entscheidungen: Fallbeispiele 176–181
- 176–179 6.4.1 Fallbeispiel I 176–179
- 179–181 6.4.2 Fallbeispiel II 179–181
- 181–194 6.5 Test möglicher Modellerweiterungen 181–194
- 181–185 6.5.1 Koalitionswunsch 181–185
- 185–188 6.5.2 Perzipierte Sicherheit des Einzugs einer Partei in den Bundestag 185–188
- 188–192 6.5.3 Unsicherheitsfaktor 188–192
- 192–194 6.5.4 Das „erweiterte Modell“ 192–194
- 195–248 7. Experimentelle Wahlsimulation 195–248
- 195–204 7.1 Korrektur der Wahlbeteiligung 195–204
- 195–198 7.1.1 Die Problematik der Nichtbekenner 195–198
- 198–204 7.1.2 Sensitivitätsanalyse der Wahlbeteiligung 198–204
- 204–212 7.2 Korrektur der Stimmanteile der Parteien 204–212
- 212–237 7.3 Experimentelle Simulation langfristigen sozialen Wandels 212–237
- 212–224 7.3.1 Stimmpotenziale bei der Bundestagswahl 1998 212–224
- 224–233 7.3.2 Stimmpotenziale bei der Bundestagswahl 2002 224–233
- 233–235 7.3.3 Stimmpotenziale bei der Bundestagswahl 2005 233–235
- 235–237 7.3.4 Schlussfolgerungen 235–237
- 237–248 7.4 Experimentelle Simulation kurzfristigen politischen Wandels 237–248
- 237–242 7.4.1 Stimmpotenziale bei der Bundestagswahl 1998 237–242
- 242–247 7.4.2 Stimmpotenziale bei der Bundestagswahl 2002 242–247
- 247–248 7.4.3 Schlussfolgerungen 247–248
- 249–258 8. Resümee 249–258
- 249–254 8.1 Entscheidungsbasis und Wahlverhalten bei den Wahlen 1994 bis 2005 249–254
- 254–256 8.2 Ergebnisse der experimentellen Wahlsimulation 254–256
- 256–258 8.3 Methodisches Potenzial für die empirische Wahlforschung 256–258
- 259–272 Literaturverzeichnis 259–272
- 273–290 Anhang 273–290