Zusammenfassung
Der eine oder andere europäische Staats- oder Regierungschef mag im Juni 2005 verwundert den Kopf geschüttelt haben: Nicht einmal eine Woche nachdem der britische Premierminister Tony Blair durch seine Unnachgiebigkeit maßgeblich zum Scheitern der Verhandlungen des Europäischen Rats über die Finanzierung der EU in den Jahren 2007 bis 2013 beigetragen hatte, beteuerte dieser in einer Rede vor den Mitgliedern des Europäischen Parlaments, ein leidenschaftlicher Pro-Europäer zu sein.
Diese nur schwer miteinander zu vereinbarenden Auftritte Tony Blairs auf europäischer Bühne haben die Autorin dazu veranlasst, das europapolitische Konzept sowie das europapolitische Handeln der New Labour-Regierung unter Tony Blair einer näheren Betrachtung zu unterziehen. Besondere Berücksichtigung finden dabei die Initiativen Blairs und seiner Regierungsmannschaft zur Reformierung der Europäischen Union, die Einstellung zu EU-Osterweiterung, Euro und Europäischer Verfassung sowie die Haltung gegenüber einer Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der EU-Mitgliedstaaten.