Zusammenfassung
Den zentralen Herausforderungen der Menschheit im 21. Jahrhundert werden globale Dimensionen zugeschrieben. Die Problembearbeitung müsste, so die Annahme, konsequenterweise auf der internationalen Bühne der Politik stattfinden. Doch sind die Strukturen und Prozesse, welche die Globalisierung heute prägen, nicht komplexer und vielschichtiger geworden? Internationale, nationale, regionale und lokale Prozesse und Strukturen lassen sich nicht mehr unabhängig voneinander betrachten, sie stehen in enger Wechselwirkung zueinander. Zur Kooperation der internationalen Staatengemeinschaft im klassischen Rahmen der internationalen Beziehungen kommen nicht-staatliche, private wie zivilgesellschaftliche Akteure hinzu. Hierarchische Politikkonzepte werden durch weiche Steuerungsformen ergänzt oder überlagert. Die Konturen von Politikfeldern verschwimmen. Die weltpolitischen Strukturveränderungen und „glokalen“ Interdependenzen führen zu Formen von Multi-Level-Governance, die im vorliegenden Band auf der Grundlage theoretischer Überlegungen wie empirischer Ergebnisse nachgezeichnet werden. An Fallstudien zur europäischen Umweltpolitik, zum Emissionshandel, zu den erneuerbaren Energien, zu Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel oder zu lateinamerikanischen Sozialfonds werden die wissenschaftlichen Potentiale der Multi-Level-Governance-Forschung ausgelotet.
- 345–349 Zu den AutorInnen 345–349