Zusammenfassung
Die Aufmerksamkeit moderner Massenmedien gilt vorzugsweise dem Neuen und der Veränderung. Dabei wird schnell vergessen, was beim Alten bleibt. Öffentliches Interesse weckt die Erfahrung als Thema heute auch nur deshalb, weil sie im Wandel erscheint. Gemeinsame Erfahrungen werden durch die Pluralisierung von Wertvorstellungen und die Individualisierung von Lebensstilen zunehmend bedroht. In der politischen Praxis wird deshalb die Bedeutung von Erfahrungen für das politische Handeln immer öfter in Frage gestellt. In der politischen Theorie gewinnt die Erfahrung als Argument paradoxerweise aus denselben Gründen gegenwärtig neue Relevanz. Denn gerade der aus der Pluralisierung und Individualisierung hervorgehende Verlust einer unbedingten Gewissheit über das richtige Handeln stärkt die normative Kraft der sich als nützlich bewährten Erfahrungen.
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- 7–8 Vorwort 7–8
- 25–43 Erfahren 25–43
- 283–286 Hinweise zu den Autoren 283–286