Soziale Sicherungsmodelle revisited
Existenzsicherung durch Sozial- und Familienrecht und ihre Geschlechterdimensionen
Zusammenfassung
Wie haben sich die Leitmodelle der Existenzsicherung durch Sozial- und Familienrecht verändert? Inwieweit wurde das Ziel der eigenständigen sozialen Sicherung von Frauen unabhängig vom traditionellen "Versorgermodell" erreicht? Kann das Familienrecht sozial sichernd wirken? Welcher Reformbedarf besteht? Diese Fragen werden aus rechts- und sozialwissenschaftlicher Perspektive untersucht.
Unterschiedliche Rechtsbereiche werden diskutiert: Antidiskriminierungsrecht und mittelbare Diskriminierung (Bieback), Recht der Beschäftigungsförderung und Grundsicherung nach dem SGB II (Berghahn und Spindler), Sozialversicherungsrecht und Anerkennung von Familienarbeit (Kemper), sozialrechtliche Leitmodelle (Scheiwe) und das neue Elterngeld (Wersig) sowie die familienrechtliche Existenzsicherung (Willekens und Schuler-Harms zur Ehe und Reregulierung kindbezogener Pflichten, Meder zum Geschiedenenunterhalt sowie Flügge zum Unterhaltsrecht und dem "Familienernährer"). Sozialwissenschaftliche Beiträge beschäftigen sich mit der Moralökonomie der Sozialstaatsreform (Lessenich) und empirischen Ergebnissen zu Einstandspflichten in Paarbeziehungen (Künzel). Am Ende steht ein Plädoyer für eine "Sozialpolitik zweiter Ordnung", die bei Reformen Wechselwirkungen zwischen Familien- und Sozialrecht und das Gleichstellungsgebot berücksichtigt.
Das Buch richtet sich an juristisch und sozialpolitisch Interessierte, die sich mit dem Thema der Existenzsicherung durch Familien- und Sozialrecht und ihren gleichstellungspolitischen Aspekten beschäftigen.
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- 7–18 Einleitung: 7–18