Menschenbilder und Verhaltensmodelle in der wissenschaftlichen Politikberatung
Möglichkeiten und Grenzen interdisziplinärer Verständigung
Zusammenfassung
Jede wissenschaftliche Politikberatung stützt sich auf ein Modell des menschlichen Verhaltens. Verschiedene Politikempfehlungen beruhen nicht selten auf unterschiedlichen Verhaltensmodellen. Dieses Buch behandelt daher die Frage nach der Rolle normativ gehaltvoller "Menschenbilder" und thematisiert, wie deren normative Gehalte auch für die – auf eine "positive" Analyse hin angelegten – "Verhaltensmodelle" in der Politikberatung wirksam sind.
Der Band entwickelt einen Vorschlag für ein interdisziplinär anschlussfähiges Verhaltensmodell, dessen Anwendung auf konkrete Analysegegenstände in Gestalt einer "Stufen-Heuristik" erfolgen sollte. Ziel ist die Verständigung über einen "Methoden-Standard" für die wissenschaftliche Politikberatung.
Der erste Teil führt in den Ansatz der interdisziplinären Institutionenanalyse ein. Der zweite Teil behandelt die Rolle von Menschenbildern und Verhaltensmodellen in der Ökonomik, der Politik- und der Rechtswissenschaft. Im dritten Teil wird am Beispiel der Anwendungsfelder Agrar- und Verbraucherpolitik, Steuerhinterziehung und Eigenverantwortung im betrieblichen Umweltschutz der Erklärungsgehalt unterschiedlicher Verhaltensmodelle diskutiert. Die Beiträge werden jeweils durch einen Vertreter einer anderen Disziplin kommentiert, um Leistungsfähigkeit, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der einzelnen Ansätze zu verdeutlichen. Die Beiträge im vierten Teil diskutieren die Perspektiven für ein interdisziplinäres Verhaltensmodell aus Sicht der verschiedenen disziplinären Richtungen und bestimmen zukünftigen Forschungsbedarf.
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