Zusammenfassung
Es gibt eine Philosophie des Films und auch der Fotografie, aber bisher keine des Fernsehens, obwohl es sich dabei fraglos um das wichtigste und bis heute wirkmächtigste Bildregime der Gegenwart handelt. Lorenz Engell unterzieht es nun einer zugleich technikphilosophischen, ontologischen, ästhetischen und anthropologischen Lektüre. Die Entstehung und die Struktur auch der aktuellsten Bildwelten erscheint vor diesem Hintergrund in einem neuen Licht.
Das Schaltbild betrachtet das Fernsehen als das, was auf dem Bildschirm und jenseits davon geschieht und damit vor allem als Operation des Schaltens von Bild zu Bild. Es schlägt so eine neue Definition des Fernsehens als das erste Bild vor, das seine Begrenzung nicht dadurch erfährt, dass es gerahmt ist oder einen Anfang und ein Ende hat, sondern indem es ein-, aus- und umgeschaltet werden kann. Gerade durch die Operation des Schaltens gestaltet das Fernsehen die Welt von innen heraus und als Verlauf eben dieser Gestaltung.
Im Laufe seiner Geschichte steigert das Fernsehen die Produktion und Zirkulation von Bildern exponentiell. Es transformiert die Welt und sich selbst von einem analogen in einen digitalen Zustand und von einem zentralen Perspektivismus in eine Pluriperspektive. Das Fernsehen macht nun seine eigene Geschichte. Im Raum schafft es eine Mediasphäre als seinen Lebensraum und damit neue Formen des In-der-Welt-Seins, der Nähe und Distanz und der Skalierung. Das Fernsehen arbeitet daran, was ein Subjekt und ein Objekt ist, was den Menschen ausmacht, und letztlich auch daran, wie es möglich ist, dass es überhaupt etwas gibt und nicht nichts. Das Schaltbild entwirft eine Philosophie des Fernsehens, die grundlegende Fragen zwischen Ontologie und Anthropologie aufwirft.
Schlagworte
Realität TV Television Technikphilosophie Serie Ontologie Ontografie Medienphilosophie Medien Massenmedien Massenkommunikation Fotografie Film Ästhetik Anthropologie- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 27–148 Teil I: Fernsehen 1.0 27–148
- 27–56 2 Live-Fernsehen 27–56
- 57–96 3 Die Serie (1) 57–96
- 97–122 4 Flow 97–122
- 123–148 5 Zusammenschalten 123–148
- 149–182 6 Instant Replay 149–182
- 183–218 7 Das All-Bild 183–218
- 259–294 9 Second Screens 259–294
- 295–400 Teil III: Fernsehen 2.0 295–400
- 295–324 10 Die Serie (2) 295–324
- 325–362 11 Reality und History 325–362
- 401–402 Dank 401–402
- 403–418 Bibliografie 403–418
- 419–433 Register 419–433
12 Treffer gefunden
- „... Formen. Reality TV ist die ausgeflaggte Form der televisiven Ontografie 2.0, und kommt ...” „... , und zwar erneut operativ, durch Eingriff, d. h. durch Einschalten und andere Schaltungen. Ontografie ...” „... begegnet und haben ihn dort bereits mit dem Begriff der Ontografie belegt: Das Röhrenbild ist schon als ...”
- „... fließen und in sich selbst zurückzumünden. Die televisive Ontografie hört auf, ein rein linear ...” „... durch die bidirektionale, rückwärts und vorwärts zugleich operierende temporale Ontografie des Instant ...” „... tragischen, des bösartig in den Kontrollverlust getriebenen Helden versehen wurde. Ontografie des Instant ...”
- „... sich dramatisch ausgeweitet und die Ontografie als Seinsmodus bestimmt noch die Dynamik, die das ...” „... (Selbst-)Überschreitung des schaltbaren Bildes ist dann das Fernsehen. Schaltbildlichkeit, Ontografie, Live- und ...” „... wird und bleibt also ontografisch, aber seine Ontografie wird diskontinuierlich. Sie wechselt von der ...”
- „... zugleich von einer naturalistischen, d. h. abbildlich betrachtbaren Ontografie übergegangen zu einer ...” „... analogistischen Ontografie, die Konstellationen zeichnet und dabei aufsucht und lesbar macht. Aus einem Bild, das ...” „... Flüssigkristallschirm ein Bild geworden, das auch verharren kann und so zwischen seiner Verfertigung als Ontografie und ...”
- „... , Lorenz Engell: »Der Film zwischen Ontografie und Anthropogenese«, in: Lorenz Engell, Christiane Voss ...” „... Fernsehen als Reflexionsgegenstand ernst zu nehmen.²² Die Ontografie des televisiven Monitoring nach Cavell ...” „... sehen einige Autoren, Graham Harman etwa und Ian Bogost, in der Ontografie ein Verfahren, mit dessen ...”
- „... Ontografie am IKKM mit Astrid Deuber-Mankowsky, Daniela Wentz, Jane Bennett, Gabriele Gramelsberger, Michael ...” „... Schaltbildes als auch des Schlüsselkonzepts der Ontografie begleitet, oft von der Überholspur aus. Sie hat ...”
- „... Referenz- und Reflexionsebene gegenüber. Als Ontografie ist erstens die Realität des laufend geschriebenen ...” „... , mathematisch modellierte Gesellschaft kann natürlich auch als eine Ontografie oder besser: Soziografie, ein ...” „... darauf. Im System planetarischer, aus dem All operierender Ontografien behauptet das televisive ...”
- „... und in ihn eingelagert auch arretierte Ontogramme. In diesem Wechselverhältnis zwischen Ontografie ...” „... lassen. Entsprechend oszilliert das Fernsehen auch zwischen einer Ontografie der Abtrennung (wie sie ...” „... Ontogrammatik, einerseits, und einer Ontografie der Kopplung und Vermischung, wie sie etwa mit der ...”
- „... Film-Philosophie, München 2015, S. 17–62. Lorenz Engell: »Der Film zwischen Ontografie und Anthropogenese«, in ...”
- „... : 283–285, 287–288, 294, 296, 320–322, 334–335, 351–352, 366, 375, 378, 394 Ontografie, ontografisch ...”
- „... müssen wir dann dasselbe annehmen. Es würde sich um eine überlineare heterografische Ontografie handeln ...”
- „... dabei auch um »reale« Existenzen der Kandidierenden geht, dehnt das Fernsehen hier seine Ontografie ...”