Vom annähernden Verstehen
Die psychischen Folgen des Krieges und das Trauma des Holocaust im intergenerationellen Diskurs von Juden und Nichtjuden in Deutschland nach 1945 - Drei Generationen im Vergleich
Zusammenfassung
Wie prägte das transgenerationelle Erbe Juden und Nichtjuden nach dem Holocaust? Nach Auschwitz kam das große Schweigen. In vielen Familien von Überlebenden wurde geschwiegen, um sich gegenseitig zu schonen. In den Familien der Täter, Mitläufer und Zeugen hatte das Schweigen andere Gründe: Scham, Schuldgefühle, Verdrängung oder Verleugnung. Unmittelbar nach Kriegsende und auch viele Jahre später bewegten sich Juden und Nichtjuden in Deutschland in getrennten Welten. Gregor Luks untersucht mithilfe des psychoanalytisch orientierten Konzepts des »annähernden Verstehens« den jüdischen und nichtjüdischen Diskurs. Ohne die Unterschiede zu nivellieren, fragt er nach den psychischen Folgen des Holocaust und der NS- und Kriegszeit bei drei Generationen von Juden und Nichtjuden in Deutschland nach 1945. Luks analysiert, welche Themen und Gefühle sich dabei auf andere Generationen übertragen haben und welche Unterschiede bzw. Parallelen es in der Aufarbeitungs- und Erinnerungskultur der beiden Gruppen gibt. Der Vergleich stützt sich auf selbst erhobene Interviews sowie auf publizierte Quellen u.a. aus Deutschland, Österreich, Israel und den USA.
Schlagworte
Nationalsozialismus Shoah Verfolgung Deportation transgenerational Erbe Übertragung Schweigen Psychologie Psychoanalyse Auschwitz Konzentrationslager Familie Opfer Täter Verdrängung Erinnerungskultur Oral History Interview Österreich Israel USA- 9–10 Dank 9–10
- 27–46 2. Forschungsstand 27–46
- 353–356 4. Hypothesen 353–356
- 357–362 5. Quellen und Methoden 357–362
- 371–608 7. Analyse 371–608
- 609–612 8. Hypothesenüberprüfung 609–612
- 639–664 10. Literaturverzeichnis 639–664