»Leib der Zeit«

doi:10.5771/9783835386105

»Leib der Zeit«

Ansätze und Fortschreibungen Erich Auerbachs

Erschienen 2024

Kein Zugriff

doi.org/10.5771/9783835386105
ISBN print: 978-3-8353-5637-5
ISBN online: 978-3-8353-8610-5
Wallstein, Göttingen Wallstein, Göttingen

Zusammenfassung

Erich Auerbachs Interesse am Konkreten weitergedacht: Praktiken des Lesens, (post-)globale Weltliteratur, »jüdische Philologie« und Wissen im Exil. Erich Auerbach (1892-1957) gilt als eine der Gründungsfiguren einer Kulturwissenschaft, der es um die Verbindung von Kultur und sozialer Wirklichkeit geht. Dabei berücksichtigt der Romanist stets das philologische Detail: Statt das Allgemeine im Begrifflichen festzustellen, soll es in seiner unterschiedlichen figurativen Dynamik beschrieben und jeweils im konkreten historischen Einzelnen, Körperlich-Materiellen, Alltäglichen aufgesucht werden. Aus diesem »Leib der Zeit« gewinnt Auerbach seine Konzepte wie Mimesis, Figura, Stil und Weltliteratur. Der Sammelband, der aus einer internationalen Tagung anlässlich der Gründung des Erich Auerbach Institute for Advanced Studies in Köln hervorgegangen ist, fragt nach den Konsequenzen dieser Vorsicht gegenüber der fixierenden Abstraktion für die aktuelle Forschung. Im Fokus stehen methodische Zugänge wie der Einfluss von Auerbachs Praxis des Lesens auf aktuelle Debatten um »close und distant reading«, ideengeschichtliche Konstellationen u. a. Auerbachs Situierung im Kontext einer »jüdischen Philologie« und die Bedeutung seines Weltliteraturbegriffs für das Post-Globale sowie nicht zuletzt Auerbachs konkrete Lebenssituation im türkischen Exil nach der Vertreibung durch die Nationalsozialisten. Mit Beiträgen von: Friedrich Balke, Matthias Bormuth, Rüdiger Campe, Kader Konuk, Niklaus Largier, Gesine Müller, Jane O.Newman, James I. Porter u. a.

Schlagworte

Literaturwissenschaft Humanismus Vico distant reading close reading Humanities Philologie Kulturwissenschaft Figura Postglobalisierung Globalisierung Weltliteratur Exil Stil Mimesis

Kapitel Ausklappen | EinklappenAutorenSeiten
1–6 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–6
7–20 Einleitung Anja Lemke Anja Lemke 7–20
23–96 Methodische Zugänge 23–96
- 23–36 Mit Auerbach lesen Niklaus Largier Niklaus Largier 23–36
- 37–56 Ansatzphänomene der Weltliteratur. Zur Verschränkung von ›close‹ und ›distant reading‹ bei Erich Auerbach Friedrich Balke Friedrich Balke 37–56
- 57–82 Passio und Figura bei Erich Auerbach. Geschichte Europas, Welt der Kulturen Rüdiger Campe Rüdiger Campe 57–82
- 83–96 Barometrisches Erzählen. Auerbachs Auseinandersetzung mit Proust Wolfram Nitsch Wolfram Nitsch 83–96
99–152 Weltliteratur 99–152
- 99–116 Geschichte und Gesichtlichkeit. (De-)Figurationen nach Auerbach Joachim Harst Joachim Harst 99–116
- 117–136 Auerbachs Vico. Die Philologie der Gegenaufklärung als Voraussetzung einer Morphologie der Weltliteratur Jane O. Newman Jane O. Newman 117–136
- 137–152 Erich Auerbach und die Debatte um Weltliteratur in Zeiten der Post-Globalisierung. Lateinamerikanistische Perspektiven Gesine Müller Gesine Müller 137–152
155–242 Intellektuelle Konstellationen 155–242
- 155–172 Vom tragischen Ernst der irdischen Welt. Erich Auerbach in der Tradition Hegels Ulrich von Bülow Ulrich von Bülow 155–172
- 173–192 Über Absicht und Methode. Der späte Auerbach Matthias Bormuth Matthias Bormuth 173–192
- 193–212 Auerbachs Hunger. ›Mimesis‹ als Anthropologie der Gewalt Marta Figlerowicz Marta Figlerowicz 193–212
- 213–242 Was ist ›jüdische Philologie‹? James I. Porter James I. Porter 213–242
245–282 »ein bestimmter Mensch in einer bestimmten Lage« – Auerbach im Exil 245–282
- 245–266 Von der Aktualität des Wissens im Exil. Erich Auerbachs Erbe in den Geisteswissenschaften Kader Konuk Kader Konuk 245–266
- 267–282 Auerbachs Istanbul. Zeitgeschichtliche und politische Hintergründe einer schwierigen Beziehung Béatrice Hendrich Béatrice Hendrich 267–282
283–286 Autor:innenbiografien 283–286

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