Zusammenfassung
Statt realer nimmt Kaiser imaginäre Orte des Dichtens in den Blick und lässt so eine kleine Literaturgeschichte der deutschen und französischen Literatur der letzten 300 Jahre entstehen Untrennbar verbinden sich mit der Imago vieler Dichter Bilder von Orten, an denen sie freiwillig oder gezwungen lebten. Von diesen tatsächlichen Lebens- und Schaffensorten unterscheiden sich die imaginären Orte, an denen Dichter zu leben und zu schreiben behaupten, wünschen oder fürchten. Um eben solche Orte, genauer: um das facettenreiche Selbstverständnis der dichterischen Existenz im Medium imaginärer Verortungen des eigenen Schreibens geht es in diesem Buch. Baudelaire imaginiert sich in einer Mansarde über den Dächern von Paris, Flaubert als Einsiedler in der Wüste, Kafka in einem tiefen Keller ... - Imaginäre Schreiborte können in verschiedenster Weise zum Thema werden, in metaphorischer Abbreviatur wie im ausgeführten pseudorealistischen Bild. Sie finden sich in Gedichten und erzählender Literatur wie in Essays und Briefen. Als bislang übersehene Kristallisationspunkte von Biographie und Werk verbinden sie sich in Gerhard R. Kaisers Buch zu einer besonderen Art von Literaturgeschichte.
Schlagworte
Dichterporträts 20. Jahrhundert 19. Jahrhundert 18. Jahrhundert Französische Literatur Deutsche Literatur Goethe Benjamin Bernhard Sartre Brecht Walser Proust Kafka Hofmannsthal Nietzsche Flaubert Baudelaire Keller Heine Jean Paul Hölderlin Rousseau- 7–10 Vorwort 7–10
- 57–76 Hölderlins Asyl 57–76
- 113–128 Baudelaires Mansarde 113–128
- 197–220 Kafkas Keller 197–220
- 221–240 Walsers Schimmelzimmer 221–240
- 241–262 Prousts Elfenbeinturm 241–262
- 301–326 Bernhards Sterbekammer 301–326