Zusammenfassung
Eine kulturwissenschaftlich fundierte Darstellung des brisanten Themas in Text- und Bilddokumenten von der Frühen Neuzeit bis in die Moderne. Es ist ein im kollektiven Gedächtnis fest verankerter Mythos: das Los des Ahasver, des Ewigen Juden, von dem erzählt wird, dass er dem auf dem Kreuzweg schmachtenden Christus die Rast missgönnt habe und dafür zu ewiger Wanderschaft verdammt worden sei. Die Wurzeln der Überlieferung reichen bis ins Mittelalter zurück, doch erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts beginnt der Stoff sein hohes Wirkungspotential zu entfalten. Ahasver wird zu einer plastischen und zugleich mirakulösen Figur, die ihren Siegeszug quer durch Europa antritt. Ein antijudaistischer Ton ist dabei nicht zu verkennen. Und auch wenn im Laufe der Zeit identifikatorische Formen der Aneignung den Mythos durchdringen, bleibt doch die Gefahr judenfeindlicher Aktualisierung präsent, wie nicht zuletzt die NS-Propaganda zeigt. Das Buch verfolgt die ebenso erstaunliche wie ungeheure Karriere dieser Figur von der Frühen Neuzeit bis in die Moderne, wobei das Augenmerk vor allem den brisanten Dokumenten des deutschen Kulturraums gilt. Ob Goethe, Heine, Wagner oder Celan – sie alle sind Stimmen eines Chors, der gerade in seiner Dissonanz bezeugt, dass Mythos und Protagonist das Schicksal teilen, nicht sterben zu können.
Schlagworte
Celan Wagner Heine Goethe Ikonographie Zionismus Antisemitismus Judentum Literaturgeschichte Mythos und Literatur- 15–34 Kapitel 1. 15–34
- 35–45 Kapitel 2 35–45
- 46–61 Kapitel 3 46–61
- 62–72 Kapitel 4 62–72
- 73–87 Kapitel 5 73–87
- 88–112 Kapitel 6 88–112
- 113–128 Kapitel 7 113–128
- 129–146 Kapitel 8 129–146
- 147–164 Kapitel 9 147–164
- 165–181 Kapitel 10 165–181
- 182–205 Kapitel 11 182–205
- 206–230 Kapitel 12 206–230
- 231–244 Kapitel 13 231–244
- 245–268 Kapitel 14 245–268
- 269–284 Kapitel 15 269–284
- 285–303 Kapitel 16 285–303
- 304–304 Epilog 304–304
- 305–338 Anmerkungen 305–338
- 339–358 Literatur 339–358
- 359–363 Personenregister 359–363