Zusammenfassung
Mit dem Verzeichnen aller Taufen, Trauungen und Beerdigungen legten Pfarrer im 16. Jahrhundert die ersten Personenstandsregister ihrer Gemeinden an. Im 16. Jahrhundert begannen protestantische und katholische Pfarrer ihre Gemeindemitglieder zu registrieren. Anhand von Taufen, Hochzeiten und Bestattungen verzeichneten sie nicht nur wichtige kirchliche Rituale, sondern legten auch die ersten umfassenden Personenstandsverzeichnisse an: Kirchenbücher. Eva Marie Lehner untersucht damit erstmals die Anfänge der Kirchenbuchführung im 16. und 17. Jahrhundert. Dabei geht sie den möglichen Gründen nach, warum das kirchliche Personal systematisch mit der Dokumentation personenbezogener Daten begann. Zudem zeigt sie auf, welche Kategorien (Geschlecht, Stand, Religion, Ehelichkeit, Körper, Seelenheil usw.) wie aufeinander bezogen wurden, um Personen zu identifizieren. Die Forschungsarbeit macht Unterschiede vormoderner und moderner Kategorien der Personenerfassung sowie deren grundsätzliche Veränderbarkeit und Verhandelbarkeit sichtbar. Damit bietet die Lektüre einen Anreiz, aktuelle Diskussionen um Personendaten und Identität in eine längere historische Entwicklung einzuordnen und besser zu verstehen.
Schlagworte
Konfessionalität Seelsorge Bestattung Hochzeit Intersektionalität Geschlechtergeschichte Wissensforschung Wissensgeschichte Religion Bürokratie Verwaltung- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 9–36 1. Einleitung 9–36
- 157–240 4. Ehe und Bürokratie 157–240
- 241–313 5. Tod und Person 241–313
- 314–325 6. Schluss 314–325
- 326–326 7. Abkürzungsverzeichnis 326–326
- 327–327 8. Ortsregister 327–327
- 328–329 9. Personenregister 328–329
- 330–334 10. Sachregister 330–334
- 374–375 Dank 374–375