Zusammenfassung
Jürgen Kaumkötter zeigt, welche große Bedeutung das als »Selbstbildnis mit Judenpass« bekannt gewordene Werk von Felix Nussbaum für die Holocaust-Kunst hat. Im Jahr 1943 malt der 39-jährige Felix Nussbaum ein kleinformatiges Selbstbildnis. 1944 versteckt er es in einem Depot in Brüssel. 1975 gerät es in die Sammlung des Kulturgeschichtlichen Museums Osnabrück und damit in die Stadt, von der er sich mit diesem Bild entschieden distanzierte. Heute ist das als »Selbstbildnis mit Judenpass« bekannte Porträt eines der berühmtesten Kunstwerke des 20. Jahrhunderts und gilt als Symbol der Verfolgung der Juden Europas. Seine herausragende künstlerische Qualität erfährt jedoch kaum Wertschätzung. Ein ikonographisch-biografisches Deutungsmuster engt bis heute die Wahrnehmung des Malers Nussbaum ein und verstellt den Blick auf das Meisterwerk. Jürgen Joseph Kaumkötter entwickelt auf der Basis seiner langjährigen Forschungen zur Kunst aus dem politischen Territorium der Verfolgung durch das NS-Regime einen neuen methodischen Ansatz zur Beurteilung der Holocaust-Kunst. Eine Rückbesinnung auf vor-ikonologische kunsthistorische Methoden – ohne die »modernen« Techniken zu vernachlässigen – ermöglicht dabei einen freieren Blick auf das Genre. Jetzt ist ein Umdenken über den Umgang mit der Holocaust-Kunst an der Zeit.
Schlagworte
Kunstgeschichtliches Symbol für Verfolgung der Juden Osnabrück Meisterwerk Kunst der Katastrophe kunsthistorische Deutungsmuster Paradigmenwechsel- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 18–31 Ikone 18–31
- 34–57 Rezeption 34–57
- 47–51 Rezeption bis 1998 47–51
- 52–57 Rezeption ab 1998 52–57
- 62–103 Position 62–103
- 62–73 Klassizismen 62–73
- 74–100 Aufbruch 1937 74–100
- 101–103 Genre als Strukturierung 101–103
- 110–147 Kontext 110–147
- 120–126 Opfer und Täter 120–126
- 127–137 Opfer ohne Täter 127–137
- 138–140 Täterperspektive 138–140
- 143–147 Darstellbarkeit 143–147
- 152–227 Methode 152–227
- 152–172 Bildkonstruktion 152–172
- 173–180 Beleuchtung und Bildraum 173–180
- 181–187 Farbe auf Bildträger 181–187
- 188–194 Farbwerte 188–194
- 195–196 Zeitlichkeit des Bildes 195–196
- 197–207 Adressaten 197–207
- 208–227 Anwendungen 208–227
- 231–309 Holocaust-Kunst 231–309
- 231–279 Primäre Holocaust-Kunst 231–279
- 295–309 Tertiäre Holocaust-Kunst 295–309
- 310–315 Kanon 310–315
- 317–343 Anhang 317–343
- 317–317 Quellenverzeichnis 317–317
- 318–327 Literaturverzeichnis 318–327
- 328–338 Übersicht der Werke 328–338
- 341–343 Register der Abbildungen 341–343
- 344–345 Dank 344–345
- 346–347 Abbildungsnachweise 346–347
- 348–348 Impressum 348–348