Zusammenfassung
Jan Sehn und die Ahndung der Verbrechen von Auschwitz.
Für die juristische Aufarbeitung der NS-Verbrechen hat Jan Sehn in Polen ähnlich hohe Bedeutung wie Fritz Bauer in der Bundesrepublik Deutschland. Er war kein KZ-Häftling, kein Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung, sondern hatte während des Krieges eine bescheidene Stellung in einem Gastwirteverband inne. Und doch war der deutschstämmige Sehn nach 1945 eine treibende Kraft für die juristische Ahndung der deutschen Verbrechen in Polen. Als Vorsitzender der Bezirkskommission zur Untersuchung deutscher Verbrechen in Krakau verhörte er zahlreiche an Polen ausgelieferte Nationalsozialisten, darunter Amon Göth, Rudolf Höß und Maria Mandl. Auf unkonventionelle Weise trug er belastendes Material zusammen, suchte Zeugen, die die Konzentrationslager überlebt hatten und verhandelte mit kommunistischen Behörden der Volksrepublik Polen, US-amerikanischen Militärs und Staatsanwälten aus der Bundesrepublik Deutschland. Beim Frankfurter Auschwitz-Prozess spielte Sehn eine wichtige Rolle, da auf seine Vermittlung hin die Ortsbesichtigung in Auschwitz stattfinden und eine Gerichtsdelegation an den Tatort der Verbrechen reisen konnte – erstaunlich im politischen Klima des Kalten Krieges.
Schlagworte
Zweiter Weltkrieg Polen im Zweiten Weltkrieg Kriegsverbrecherprozesse Kriegsverbrechen Holocaust- 9–19 Auschwitz 1945 9–19
- 20–30 Bolesław Drobner 20–30
- 31–42 Der Krieg 31–42
- 43–49 Wiesbaden 43–49
- 50–62 Amon Göth 50–62
- 63–83 Rudolf Höß 63–83
- 108–117 Nürnberg 108–117
- 118–134 Josef Bühler 118–134
- 135–145 Gerhard Maurer 135–145
- 146–157 Der Professor 146–157
- 158–165 Katyn 158–165
- 166–180 Frankfurt 166–180
- 181–186 Tod 181–186
- 187–190 Gedenken 187–190
- 191–219 Anmerkungen 191–219
- 220–227 Quellen und Literatur 220–227
- 228–228 Abbildungsverzeichnis 228–228
- 229–234 Personenregister 229–234
- 235–238 Danksagung 235–238