Entscheidungen erzählen
Autobiografische Archivierungspraktiken bei Fanny Lewald-Stahr, Paul Heyse und Arthur Schnitzler
Zusammenfassung
Wie Entscheidungen autobiografiefähig werden, zeigt Sarah Alice Nienhaus in ihrer archivbasierten Studie.
Autobiografien gelten als das Produkt einer spontanen Erinnerungsleistung. Doch: Der Blick in die Entstehungskontexte überrascht und destabilisiert diese wirkmächtige Vorstellung nachhaltig. Sarah Alice Nienhaus zeigt anhand materialreicher Analysen, wie Fanny Lewald-Stahr, Paul Heyse und Arthur Schnitzler die Archivwürdigkeit ihres zukünftigen Nachlasses gezielt vorbereiteten und an einer ausgeklügelten Erinnerungspolitik arbeiteten. Statt in Schreibklausur einen nostalgischen Rückblick auf Papier zu bannen, brachten sie ihr »Privatarchiv« in nachweltfähige Form. Werk- und Nachlassentscheidungen knüpften sie an lebenslaufkonstitutive Entscheidungsprozesse, indem sie bislang unter Verschluss gehaltene Schriftstücke publizierten. Dieses präventive Publikationsverfahren verweist auf archivarische, editorische sowie kuratorische Expertisen, die gemeinsam eine Professionalisierung des Schriftstellerberufs dokumentieren. Die Studie erweitert die theorieaffine Autobiografieforschung um eine praxissensible Perspektive, da sie den Erkenntniswert zwischen Autobiografie und Archiv erstmals systematisch auslotet.
Schlagworte
Textentstehung Testament Schriftsteller Nachlass Korrespondenz Erinnern Dichter Autor- 467–467 VIII. Bildnachweise 467–467
- 468–480 IX. Transkriptionen 468–480
- 481–482 X. Siglen 481–482
- 483–524 XI. Literatur 483–524
- 525–526 XII. Dank 525–526
- 527–529 XIII. Register 527–529
- 530–530 Impressum 530–530