Zusammenfassung
Eine Betrachtung des Rhythmus von Leben und Zeit aus den sehr unterschiedlichen Blickwinkeln östlicher und westlicher Philosophie und Kultur.
Der Rhythmus liegt, geht man nach der landläufigen Bedeutung dieses bis heute wirkmächtigen antiken Begriffs, in der schönen Gestaltung, der gelungenen Formgebung, dem ästhetischen Schwung. Doch es gab in der langen Begriffsgeschichte immer auch andere, weniger auf das Ästhetische gerichtete Vorstellungen vom Rhythmus: Solche, die man heute eher unter Bezeichnungen wie Prozessualität, Achtsamkeit, Flow verbucht und mit einem Modus der Teilhabe und des Mitseins assoziieren kann. Die Wertschätzung für diesen lebensnäheren Rhythmus verbanden Dichter deutscher Sprache um 1900 wie Rainer Maria Rilke und Hugo von Hofmannsthal vor allem mit dem Fernen Osten. Rhythmische Erfahrung lässt sich daran anschließend als eine Art Achtsamkeit für den allen Veränderungen innewohnenden Fluss von Beziehungen verstehen. Diese »west-östliche« Rhythmus-Vorstellung erlaubt es nicht nur, die Begriffsgeschichte der Ästhetik um 1900 um einen bislang vernachlässigten Grundaspekt zu erweitern. Sie birgt außerdem ein hohes Potenzial für die heutige literatur- und kunstwissenschaftliche Theoriebildung zum Thema »Zeit und Darstellung«.
Schlagworte
Zen Schelling Rainer Maria Rilke Philosophie Paul Cézanne Hugo von Hofmannsthal Hokusai Henry Maldiney Henri Bergson Heinrich Wölfflin Friedrich Nietzsche Ferdinand Hodler Erwin Panofsky Dogen Chinesische Kalligraphie- 7–42 Einleitung 7–42
- 159–194 II. ›Lebensozeane‹ 159–194
- 255–301 Literaturverzeichnis 255–301
- 302–303 Abbildungsnachweis 302–303
- 304–304 Impressum 304–304