Hamburg: Tor zur kolonialen Welt

doi:10.5771/9783835347342

Hamburg: Tor zur kolonialen Welt

Erinnerungsorte der (post-)kolonialen Globalisierung

1. Auflage 2021

Kein Zugriff

doi.org/10.5771/9783835347342
ISBN print: 978-3-8353-5018-2
ISBN online: 978-3-8353-4734-2
Wallstein, Göttingen Wallstein, Göttingen

Zusammenfassung

Hamburg als Kolonialmetropole: Spurensuche und Forschungsbilanz. Als wichtigster Hafen Deutschlands war Hamburg auch zentrale Kolonialmetropole. Das »Tor zur Welt« war über Jahrhunderte ein Tor zur kolonialen Welt. Man hatte Handelsbeziehungen zu Kolonialmächten und Kolonien, man handelte mit Kolonialwaren und auch mit Menschen. Diese Geschichte hat Spuren hinterlassen. Hamburg ist voller (post-)kolonialer Erinnerungsorte, die nicht nur für die Stadtgeschichte interessant sind, sondern auch Aufschluss geben über die Geschichte der kolonialen Globalisierung. Die untersuchten Erinnerungsorte reichen von Vorstellungswelten wie der Figur des »Hanseaten« über Institutionen der Kolonialwirtschaft und -politik wie dem Hafen oder der Handelskammer, einzelnen Unternehmen wie dem Woermann-Konzern bis zu Wissenschaft, Kultur und Kunst, etwa dem Museum für Völkerkunde (heute MARKK) oder dem Tierpark Hagenbeck und seinen »Völkerschauen«. Auch die Geschichte einzelner Denkmäler wie dem großen »Bismarck« am Hafen oder den »Askari-Reliefs« wird untersucht. Ergänzt um biographische Skizzen wird deutlich, was der Kolonialismus für Hamburg bedeutet, aber auch Hamburg für den Kolonialismus.

Schlagworte

Woermann Ozeanien Norddeutschland Kolonialwaren Kolonialismus Kaiserreich Imperialismus Bismarckdenkmal Afrika

Kapitel Ausklappen | EinklappenAutorenSeiten
1–10 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–10
11–12 Vorwort 11–12
15–28 I. Einleitung 15–28
- Deutschlands Tor zur Welt. Weltoffenheit und koloniale Amnesie in Hamburg Jürgen Zimmerer Jürgen Zimmerer
31–160 II. Wirtschaft und Politik 31–160
- 31–48 Der Imperialismus des Freihandels. Die Handelskammer Hamburg als (post-)kolonialer Erinnerungsort Kim Sebastian Todzi Kim Sebastian Todzi 31–48
- 49–66 Der Hamburger Hafen. Ort des kolonialistischen Kosmopolitismus und Mythos des Liberalismus (18.-20. Jahrhundert) Florian Wagner Florian Wagner 49–66
- 67–82 Der Baakenhafen. Inszenierungsort für Vorstellungen von Deutschland als Kolonialmacht Jan Kawlath Jan Kawlath 67–82
- 83–98 ›Afrikahaus‹: Sitz des Woermann-Konzerns. Ein Kapitel kolonialer Globalisierung Kim Sebastian Todzi Kim Sebastian Todzi 83–98
- 99–112 Stockmeyerstraße. H. C. Meyer und seine Erben Sandra Schürmann Sandra Schürmann 99–112
- 113–128 Globalgeschichte unter Buchenwipfeln. Bismarcks Alterssitz Friedrichsruh als postkolonialer Erinnerungsort Ulf Morgenstern Ulf Morgenstern 113–128
- 129–144 Generalfeldmarschall Alfred Graf von Waldersee Yixu Lü Yixu Lü 129–144
- 145–160 Karl Sieveking. Weltgewandter Hanseat und kolonialer Phantast Malina Emmerink Malina Emmerink 145–160
163–244 III. Wissenschaft und Forschung 163–244
- 163–180 Kolonialer Anspruch und Vehikel für die Universität. Zur kurzen Geschichte des Hamburgischen Kolonialinstituts 1908 bis 1919 Rainer Nicolaysen Rainer Nicolaysen 163–180
- 181–196 Hamburgs koloniale Geographien. Geographische Gesellschaft und Seminar für Geographie Carsten Gäbel Carsten Gäbel 181–196
- 197–212 Medizin und Kolonialismus. Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin als (post-)kolonialer Hamburger Erinnerungsort Markus Hedrich Markus Hedrich 197–212
- 213–228 »Kein Mensch setzt meinem Sammeleifer Schranken«. Amalie Dietrich zwischen Herbarium und Leichenraub Stefanie Affeldt Stefanie Affeldt 213–228
- 229–244 Hamburg und die Visualisierung Afrikas. Ein verstörender Nachlass im Kollektivgedächtnis der Stadt? Diana Miryong Natermann Diana Miryong Natermann 229–244
247–352 IV. Kunst, Kultur und Gesellschaft 247–352
- 247–262 Hamburg und das Hanseatische Lu Seegers Lu Seegers 247–262
- 263–278 Der Übersee-Club Christoph Strupp Christoph Strupp 263–278
- 279–292 Von kolonialen Sammlungen und Dekolonisierungsversuchen. Das (ehemalige) Museum für Völkerkunde Hamburg als (post-)kolonialer Erinnerungsort Myriam Gröpl Myriam Gröpl 279–292
- 293–308 »Geh’n wir mal zu Hagenbeck …« Das Hamburger Traditionsunternehmen als Schau-Fenster in die koloniale Welt Caroline Herfert Caroline Herfert 293–308
- 309–322 »Museum für Kolonie und Heimat«. Exotismus und Vergnügen in Käppen Haases Seemannskneipe in St. Pauli Lars Amenda Lars Amenda 309–322
- 323–338 Das »Tor zur Welt« im Rampenlicht. Theater und Unterhaltung in Hamburg als koloniale Erinnerungsorte Caroline Herfert Caroline Herfert 323–338
- 339–352 Die Stadt spielt Hafen. Über das koloniale Erbe der HafenCity Tania Mancheno Tania Mancheno 339–352
355–442 V. Die Welt in Hamburg – Hamburg in der Welt 355–442
- 355–372 Eine afrikanische Entdeckung Hamburgs. Die interkulturellen Reisen Heinrich Barths und seiner Expeditionsdiener in Afrika und Europa Stephanie Zehnle, Sarah Benneh-Oberschewen Stephanie Zehnle, Sarah Benneh-Oberschewen 355–372
- 373–384 Das Hamburger Komitee. Das Gründungstreffen des International Trade Union Committee of Negro Workers in Hamburg 1930 Gisela Ewe Gisela Ewe 373–384
- 385–400 Mpondo Akwa aus Kamerun in der (Hamburger) Öffentlichkeit Stefanie Michels Stefanie Michels 385–400
- 401–414 Afrodeutsche Perspektiven auf Hamburg im Nationalsozialismus. Hans J. Massaquoi Susann Lewerenz Susann Lewerenz 401–414
- 415–428 »Chinesenviertel«. Migration, Imagination und Erinnerung Lars Amenda Lars Amenda 415–428
- 429–442 Hamburg extra muros. Die Hanse-Metropole und deren geheime Spuren in Togo Adjai Paulin Oloukpona-Yinnon Adjai Paulin Oloukpona-Yinnon 429–442
445–546 VI. Denkmäler 445–546
- 445–462 Bismarck in Hamburg. Deutschlands höchstes Kolonialdenkmal Kim Sebastian Todzi, Jürgen Zimmerer Kim Sebastian Todzi, Jürgen Zimmerer 445–462
- 463–476 Hans Dominik. Kolonialheld oder -verbrecher? Ndzodo Awono Ndzodo Awono 463–476
- 477–488 Die koloniale Gefallenengedenktafel in St. Michaelis und ihre Rezeption Julian zur Lage Julian zur Lage 477–488
- 489–502 Nicht mehr als eine ferne Bekannte? Die koloniale Funktion der Speicherstadt (1880-2017) Florian Wagner Florian Wagner 489–502
- 503–516 Heinrich Carl von Schimmelmann. Transatlantischer Kolonialunternehmer und Symbolfigur des Versklavungshandels Julian zur Lage Julian zur Lage 503–516
- 517–530 »Kolonialheroen« in deutscher, tansanischer und britischer Erinnerungskultur. Das Beispiel des Wissmann-Denkmals und des ›Askari‹-Monuments in Hamburg beziehungsweise Dar es Salaam Melanie Boieck, Reginald Elias Kirey Melanie Boieck, Reginald Elias Kirey 517–530
- 531–546 Kolonialkriegerverehrung in (post-)kolonialen Zeiten. Von der ›Lettow-Vorbeck-Kaserne‹ zum ›Tansaniapark‹ Jürgen Zimmerer, Julian zur Lage Jürgen Zimmerer, Julian zur Lage 531–546
549–566 VII. Ausblick 549–566
- Epistemologische Leerstellen in den verflochtenen Geschichten Tansanias und Deutschlands. Eine Sicht aus Hamburgs Partnerstadt Dar es Salaam Oswald Masebo Oswald Masebo
567–591 Anhang 567–591

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