Das Entschwinden der Erinnerung
Vergessen-Werden im akademischen Metier zwischen 18. und 20. Jahrhundert
Zusammenfassung
Wie werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergessen? Vier Beispiele des 18. Jahrhunderts zeigen, warum wissenschaftlicher Nachruhm nicht ewig währt.
Zu ihren Lebzeiten erfolgreiche Gelehrte, zu Beginn des 21. Jahrhunderts so gut wie vergessen: Thomas Gale (1636-1702), Johannes Braun (1628-1708), Adriaan Reland (1676-1718) und Eusèbe Renaudot (1646-1720) bekleideten wichtige Posten, verfügten über weitreichende Netzwerke und schrieben vielgelesene Bücher. Heute sind sie höchstens Spezialistinnen und Spezialisten ein Begriff. Aber lautet das Versprechen der wissenschaftlichen Arbeit nicht, überzeitlich gültige Erkenntnisse zu gewinnen, und damit ewig währenden Nachruhm zu erlangen? Warum sonst versicherten sich die Gelehrten mit einem Zitat von Horaz beständig gegenseitig, ihre Werke seien »Denkmäler, dauerhafter als Erz«?
Tobias Winnerling gibt darauf eine Antwort: Weil sie genau wussten, dass wissenschaftliche Erkenntnis veraltet, Paradigmen und Disziplinen wechseln, und ewiger Nachruhm nur so lange währt, wie es Menschen gibt, die davon sprechen. In seiner wissenshistorischen Studie stellt er die Konstruktionsarbeit akademischen Erinnerns in den Vordergrund und zeigt über drei Jahrhunderte auf, wie Gelehrte in Vergessenheit gerieten.
Schlagworte
Frühe Neuzeit Gelehrte Memoria Netzwerke Universitätsgeschichte Wissenschaftsgeschichte Wissensgeschichte Wissenssoziologie- 9–22 Vorerinnerungen 9–22
- 23–60 1 Bezüge 23–60
- 61–122 2 Familie 61–122
- 123–178 3 Pfadabhängigkeiten 123–178
- 179–280 4 Verknüpfungen 179–280
- 281–320 5 Zeiten und Landstriche 281–320
- 321–390 6 Gebrauchtwaren 321–390
- 391–446 7 Nationalisierungen 391–446
- 541–542 10 Anhänge 541–542
- 629–652 12 Indices 629–652
- 653–653 Dank 653–653