Zusammenfassung
Eine vergessene Geschichte: Texte aus den Anfängen der Frauenforschung
Annemarie Tröger gehörte in den 1970er Jahren zu den Begründerinnen der Frauenforschung im deutschsprachigen Raum. Mit ihrer feministischen Radikalität, die ein anti-disziplinäres Erkenntnisinteresse antrieb, war sie für viele Studentinnen und Kolleginnen wegweisend. Die Pionierin der Methode der Oral History wollte die Erfahrungen marginalisierter sozialer Gruppen in die Geschichte einschreiben und sie zugleich für eine Analyse gegenwärtiger Zustände nutzen und im Kampf gegen anhaltende Herrschaftsverhältnisse mobilisieren. Die Disziplinierung der Frauenforschung seit den 1980er Jahren verdrängte Intellektuelle wie Tröger und führte dazu, dass wichtige Impulse der frühen Frauenforschung heute in Vergessenheit geraten sind.
In diesem Band werden ausgewählte Schriften Annemarie Trögers neu zugänglich gemacht und in Kommentaren ehemaliger Weggefährtinnen und Weggefährten als historische Quellen behandelt, die ein Stück bundesrepublikanischer, vor allem Westberliner Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte, wieder freilegen.
Annemarie Tröger (1939-2913) gehörte zur Gruppe der Initiatorinnen der ersten Berliner Sommeruniversitäten von 1976 und 1977, die ein Startschuss waren für die Entwicklung der bundesdeutschen Frauenforschung. Sie setzte sich früh mit dem Thema »Frauen und Nationalsozialismus« auseinander und war zugleich eine Pionierin der Oral History.
Schlagworte
Wissenschaft Universität SDS Frauenforschung Frauenbewegung Emanzipation Biografie 1968- 23–122 Revolutionäre Zeiten 23–122
- 130–136 Kommentar: Johanna Kootz 130–136
- 154–162 Kommentar: Dagmar Reese 154–162
- 204–214 Kommentar: Dagmar Reese 204–214
- 239–247 Kommentar: Carola Sachse 239–247
- 275–279 Commentary: Mary Nolan 275–279
- 329–409 Rückblicke, Ausblicke 329–409
- 373–376 Kommentar: Regine Othmer 373–376
- 428–428 Bildnachweis 428–428
- 429–432 Autor/inn/en 429–432