Zusammenfassung
Eine Medien- und Wissensgeschichte von Biologie und Ozeanographie im Kielwasser der Walfänger. Immer wieder entzieht sich der Wal wissenschaftlicher Klassifikation und Darstellbarkeit. Wale sind buchstäblich nicht zu fassen - als sich die neuen biologischen Wissenschaften im 19. Jahrhundert daran machten, »das Leben« zu erklären, blieb das der Wale ein Problem. Doch Walfänger durchkreuzten auf ihren Spuren im 19. Jahrhundert die Meere der Welt. Kartographen erschlossen auf den Spuren dieser Walfänger die Nordwestpassage und den pazifischen Ozean, während Naturhistoriker und Zoologen sie in die Lebensräume der Wale begleiten. Felix Lüttge erzählt die Geschichte der Walfänger, die den Walen, und der Wissenschaftler, die wiederum den Walfängern folgten. Es ist eine Medien- und Wissensgeschichte des Wals wie auch der Meere, die auf seinen Spuren durchfahren und vermessen wurden. Felix Lüttge beschreibt die komplexen Austauschprozesse, mit denen Walfänger und Wissenschaftler ökonomisches, ozeanographisches, zoologisches und geographisches Wissen hervorbrachten. »Die Wale, von denen diese Untersuchung handelt, sind auch, aber nicht zuerst Teile einer Natur, die es zu ordnen galt. Sie sind Rohstofflieferanten und Wissensobjekte, und sie mussten erst mithilfe bestimmter Praktiken und Medien hervorgebracht werden.« Felix Lüttge Felix Lüttge, geb. 1987, ist Historiker und Kulturwissenschaftler. Er arbeitet am Seminar für Medienwissenschaft an der Universität Basel. Veröffentlichungen u.a.: Walverwandtschaften. Leben in feindlichen Milieus, in: Milieu. Umgebungen des Lebendigen in der Moderne (2017); Whaling Intelligence, in: The British Journal for the History of Science (2019).
- 7–30 I. Einleitung 7–30
- 231–236 VII. Schluss 231–236
- 237–246 Epilog: Gattungsfragen 237–246
- 247–256 Quellen 247–256
- 257–276 Literatur 257–276
- 277–278 Bildnachweise 277–278
- 279–279 Dank 279–279