Zusammenfassung
Wie überlebt man das Überleben? Zeitzeugeninterviews des Holocaust in ihrem historischen, institutionellen und medialen Kontext.
Mehr als 70 Jahre nach Kriegsende wird eindringlicher denn je das Ende der Zeitzeugenschaft beschworen. Die Erinnerung an Krieg und Holocaust, so die Sorge, werde ohne die direkten Augenzeugen verblassen, sich in den endlosen Lauf der »kalten Geschichte« einreihen. Holocaust Oral History und das lange Ende der Zeitzeugenschaft zeigt, wie bereits vor mehr als 35 Jahren etliche Oral History Archive dieser Entwicklung mit der systematischen Aufnahme, Konservierung und Verbreitung zehntausender audio-visueller Interviews mit Überlebenden des Holocaust entgegentraten. Die Initiative ging von US-amerikanischen Museen, Archiven, Bibliotheken, Stiftungen oder Graswurzelbewegungen aus. Somit drängt sich die Frage auf: In welchem Verhältnis stehen die Zeugnisse zur amerikanischen Kultur sowie der von ihr hervorgebrachten Oral History? Wer waren die Hauptakteure? Welche Beziehungen lassen sich zu anderen, vor allem populären Darstellungen des Holocaust nachweisen? Wie wirkt sich der digitale Wandel auf die Zeugnisse aus? Und schließlich: Können die Holocaust Oral Histories das Ende der Zeitzeugenschaft tatsächlich überwinden?
- 9–50 Einleitung 9–50
- 51–86 I. Historisierung 51–86
- 159–283 III. Medialisierung 159–283
- 284–293 Schluss 284–293
- 294–295 Dank 294–295
- 296–296 Abkürzungen 296–296
- 297–332 Quellen und Literatur 297–332