Pränataldiagnostik und die UN-Behindertenrechtskonvention, ein sozialer Konflikt?
Eine qualitative Studie
Zusammenfassung
Seit zehn Jahren sind nicht-invasive, genetische Pränataltests auf dem deutschen Markt erhältlich. Sie brachten eine neue Dynamik in ein ohnehin ethisch aufgeladenes Feld: das der vorgeburtlichen, medizinischen Untersuchungen (Pränataldiagnostik). Vor diesem Hintergrund wird in der vorliegenden Arbeit die aktuelle Situation der Pränataldiagnostik (PND) in Deutschland untersucht. Die zentrale Frage lautet, ob es zwischen der PND und der UN-Behindertenrechtskonvention einen sozialen Konflikt gibt. Die Rechte von Menschen mit Behinderung wurden 2009 durch die Anerkennung des Völkerrechtsvertrags nicht nur auf juristischer Ebene gestärkt. Seither sind zahlreiche vor allem politische Maßnahmen eingeleitet worden, die zu einem grundlegenden sozialen Wandel führen sollen. Die Logik der Stärkung der Menschenrechte von Menschen mit Behinderung stößt immer wieder am Normprogramm der medizinischen Schwangerenvorsorge an. Beide Praxen scheinen nicht nur unvereinbar, sondern gar widersprüchlich.
Biographische Informationen
Victoria Fischer studierte Sozial-, Wirtschafts- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt. Zwischen 2013 und 2021 lehrte die studierte Soziologin qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung. Ihr Promotionsthema ist im Bereich der Gesundheitssoziologie zu verorten. Derzeit arbeitet Victoria Fischer am Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation (ISP) an der Fachhochschule Erfurt.
Schlagworte
affektive Praxeologie Bourdieus Sozialtheorie Habitus-Struktur-Konflikt Menschenrechte PND Pränataltest Reckwitz Schwangerenvorsorge Völkerrechtsvertrag- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 1–6 1 Einleitung 1–6
- 93–162 4 Empirische Daten 93–162
- 248–256 8 Fazit 248–256
- 257–274 9 Literaturverzeichnis 257–274