Zusammenfassung
Gedichte über kurdische Frauen, die 1988 Opfer der Al-Anfal-Ereignisse wurden, bei denen 182 000 Menschen im Irak verschleppt worden waren, bewegten mich zum Schreiben des Theaterstücks Amanat. Unter Gefahren wurde Amanat mit und für Menschen 2007 in der Nähe von Kirkuk einmalig an zwei verschiedenen Orten aufgeführt. Mit Beteiligung der Angehörigen wurde ein Gedenkstein mit den Namen der Vermissten aufgestellt und ein Baum für jedes Opfer gepflanzt. 2016 wurde ein Theatermonument innerhalb eines theatralen Rituals eingerichtet. Diese Produktion erweitert die Vorstellungen des europäischen Theaters.
Vielfältige belastende Erinnerungen machen das Leben und Denken schwer. Der Zugang zu Therapie ist in vielen Ländern keine etablierte Kultur. Das Ende eines Krieges ist nicht das Ende des Krieges in den Köpfen vieler Menschen. Welche therapeutische Wirkung hat das Theater auf Menschen, die Angehörige durch ein Gewaltereignis verloren haben? An wen richtet sich ein therapeutisches Theatermodell?
Biographische Informationen
Hawre Zangana ist der Künstlername von Husain Zangana. Er ist Autor und Regisseur in Deutschland und Kurdistan. Neben vielen Veröffentlichungen über kurdisches und interkulturelles Theater publizierte er 2002 das Buch „Theater als Form des Widerstandes in Kurdistan“. Er war zwei Jahre Mitglied des Migrationsbeirats der Landeshauptstadt München. Er ist Mitbegründer der kurdischen Kulturschule Rojin in München und Mitbegründer des Münchner internationalen Theaters. Zangana arbeitet als Pädagoge und therapeutischer Berater in München.
Reihe
Theaterwissenschaft - Band 28
Schlagworte
Al-Anfal Augusto Boal Gedächtniscode Gestalttherapie Jacob Lewis Moreno Katharsis Kriegstrauma Soziometrie Therapiekultur- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 51–59 3. Trauma 51–59
- 60–65 4. Therapieformen 60–65
- 66–73 5. Krieg 66–73
- 74–85 6. Erinnerung 74–85
- 86–93 7. Atmosphäre 86–93
- 94–111 8. Raum 94–111
- 112–140 9. Das Amanat-Projekt 112–140
- 147–152 11. Die Probenarbeit 147–152
- 153–161 12. Die Aufführung 153–161
- 242–244 15. Fazit 242–244
- 249–298 17. Anhang 249–298
- 299–312 LITERATURVERZEICHNIS 299–312