„… weil ich selber so überrascht war, dass ich so wenig wusste.“
Eine Studie über den Unterricht zum Schicksal der europäischen Roma und Sinti während des Holocaust
Zusammenfassung
Mit der Niederlage des NS-Regimes und der Befreiung durch die alliierten Truppen endete auch der Völkermord an den Sinti und Roma. Nicht jedoch endete deren gesellschaftliche Ächtung, endeten Verfolgung und Diskriminierung. Erst zu Beginn der achtziger Jahre anerkannte die Bundesregierung offiziell den nationalsozialistischen Völkermord.
In der schulischen und außerschulischen Bildung ist das Thema ein Desiderat, sowohl in der Ausbildung wie in der Fortbildung der Lehrkräfte, in Lehrplänen und Schulbüchern. Dieser Mangel war der Ausgangspunkt für den Entschluss der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA), Unterrichtsmaterialien zu entwickeln, die in allen 32 Mitgliedsstaaten der IHRA und darüber hinaus einsetzbar sind. Die vorliegende Studie untersucht in Interviews mit Schülerinnen und Schülern sowie deren Lehrkräften, wie das „Schicksal der europäischen Roma und Sinti während des Holocaust“ unterrichtet wird, in welchen fachlichen Kontexten dieser Unterricht stattfindet, wie er sich mit dem Besuch von Gedenkstätten verbinden lässt, welche Bedeutung die genannten Materialien dabei haben, welche unerwarteten Schwierigkeiten und Dilemmata sich auftun und wie die Beteiligten damit umgehen.
Um die oben angeführten Desiderate zu beheben, können die Erkenntnisse dieser Studie von wesentlichem Nutzen sein.
Reihe
Dachauer Diskurse - Band 10
Schlagworte
Antiziganismus Bildung Drittes Reich Nationalsozialismus Schule Völkermord- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 9–10 Editorial 9–10
- 143–146 Autoren 143–146