Die Rolle sozialer Emotionen in der Borderline-Persönlichkeitsstörung
Klinische, behaviorale und neurofunktionelle Untersuchungen von Scham und Schuld im Vergleich mit Angst und Ärger
Zusammenfassung
Ein zentrales Merkmal der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) ist ein tiefgreifendes Muster intensiver negativer Emotionen. Die sozialen Emotionen Scham und Schuld sowie die Basisemotionen Angst und Ärger spielen für BPS-Patientinnen und Patienten eine bedeutende Rolle, jedoch war bislang unklar, welche Störungsrelevanz sie aufweisen und ob sich diese auch neuronal abbilden lässt.
In der vorliegenden Arbeit wurden daher BPS-Patientinnen und gesunde Kontrollprobandinnen mit Fragebögen sowie im Magnetresonanztomographen mittels eines verbalen Imaginationsparadigmas untersucht. Dabei wurde auch der Einfluss der depressiven Symptomatik bei BPS auf die Stärke des Emotionserlebens berücksichtigt. Weiterführend wurde der Frage nachgegangen, ob sich BPS-Patientinnen von gesunden Probandinnen in ihrer Mentalisierungsfähigkeit bezogen auf emotionale Stimuli unterscheiden und ob es einen emotionsspezifischen Unterschied in der empathischen Reaktion gibt. Die vorliegende Arbeit zeigt die neurofunktionellen Grundlagen von Scham und Schuld bei BPS auf und gibt wichtige Hinweise auf die klinische Relevanz der Imaginationsmethode für therapeutische Interventionen zur Verbesserung der Emotionsregulation.
Biographische Informationen
Hella Marie Parpart, Jahrgang 1989, studierte Psychologie an der Universität Würzburg sowie an der Central Michigan University (USA). Ihre Promotion absolvierte sie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2015 befindet sich die Diplom-Psychologin in Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie. Hella Parpart arbeitet als Postdoc in der unabhängigen Forschungsgruppe für „Soziale Neurowissenschaft“ am Max-Planck-Institut für Psychiatrie.
Reihe
Psychologie - Band 34
Schlagworte
deoressive Symtomatik fMRT komorbide Depression soziale Interaktion Affektregulation Empathie Identität Imagination Mentalisierung Perspektivenübernahme Persönlichkeitsstörung- 58–91 II. Methode 58–91
- 92–123 III. Ergebnisse 92–123
- 124–165 IV. Diskussion 124–165
- 166–202 Literatur 166–202
- 203–234 Anhang 203–234