Die Rückkehr der Religion in die politische Öffentlichkeit
Religiöse Frames in westlichen Mediendebatten über bewaffnete Konflikte nach dem Ende des Kalten Krieges (1990–2012)
Zusammenfassung
Die Politisierung von Religion in bewaffneten Konflikten ist eine globale Herausforderung, die innerhalb politikwissenschaftlicher Debatten intensiv erforscht wird. Doch warum fällt es westlichen Gesellschaften so schwer, in kritische und differenzierte Formen der Auseinandersetzung mit religiösen Rechtfertigungen von Gewalt zu treten? Die empirischen Befunde zeigen erstmals auf Grundlage einer korpusanalytischen Langzeitanalyse westlicher Konfliktdebatten (460.917 Zeitungsartikel), wie religiöse Identitäten nach dem Ende des Kalten Krieges zu primären Referenzkategorien für die Beschreibung nicht-westlicher Kollektive werden. In diesem diskursiven Gesamtkontext entfalten religiöse Begründungen von Gewalt ihre besondere Wirkung.
Schlagworte
computational text analysis religious framing religiöse Identität Religion und Konflikt Religion und Politik- 117–128 5 Anhang 117–128
- 129–136 6 Literaturverzeichnis 129–136