Reformation und Stadtverfassung
Die inneren Auseinandersetzungen in den Städten der Landgrafschaft Hessen im frühen 16. Jahrhundert
Zusammenfassung
Die von Wittenberg ausgehende Reformationsbewegung traf in vielen Aspekten den Nerv ihrer Zeit, denn damals brodelte es auf deutschem Boden in allen Bevölkerungsschichten: Auf dem Land kämpften die Bauern um die Wahrung ihrer althergebrachten Gemeinderechte, die Reichsritter um die Wiederherstellung ihrer Standesprivilegien, und in den Städten pochten die nicht im Rat vertretenen Teile der Bürgerschaft auf ihre Mitsprache am sogenannten Stadtregiment.
Während Ritteraufstand und Bauernkrieg – sieht man von den regional beschränkten Voraufständen des „Bundschuh“ und „Armen Konrad“ einmal ab – in ihren Dimensionen jedoch Einzelereignisse blieben, hatte der Kampf der Stadtbürger zu jenem Zeitpunkt bereits eine Tradition, die mindestens bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts zurückreicht. Dies trifft auch zu auf die Städte der Landgrafschaft Hessen, einem der Aufsteigerterritorien der Reformationszeit.
Ausgehend von dem jeweiligen zeithistorischen Kontext untersucht der Autor die innerstädtischen Unruhen in Hessen zwischen 1510 und 1540, blickt dabei zudem auf die Vorunruhen seit 1450 zurück und sucht nach Kontinuitäten und Veränderungen. Dabei geht er der Kernfrage nach, wie die Unruhen – gerade im Zusammenspiel mit der beginnenden Reformation – die Entwicklung der hessischen Stadtverfassung beeinflusst haben.
- 1–6 Einleitung 1–6
- 123–132 V. Schlussbetrachtung 123–132