Interaktion von Wissenschaft und Politik in der Covid-19-Pandemie
Analyse von Kontingenz und Dezision unter Bezugnahme auf Max Weber
Zusammenfassung
In der Covid-19-Pandemie waren schnelle, kollektiv bindende Entscheidungen trotz lückenhaften Wissens gefordert. Alte Heuristiken versagten. Das System der wissenschaftlichen Politikberatung musste neu ausgerichtet werden. Hubertus Nietsch beschreibt den Zielkonflikt von kontingentem Wissen und politischer Dezision politiktheoretisch unter Bezugnahme auf Max Weber. Aus der erweiterten Analyse der systemtheoretischen Perspektivdifferenz von politischen Entscheidern und wissenschaftlichen Beratern (Experten) und deren Interaktion leitet er Handlungsempfehlungen für zukünftige gesellschaftliche Krisen ab. Politik muss dabei mehr sein als nur zweckrationale Umsetzung von wissenschaftlicher Erkenntnis. Es kommt auf eine kohärente Risikopraxis an.
Abstract
In the Covid 19 pandemic, quick, collectively binding decisions were required despite incomplete knowledge. Old heuristics failed. The system of scientific policy advice had to be reoriented. Hubertus Nietsch describes the conflict of goals between contingent knowledge and political decisiveness in terms of political theory with reference to Max Weber. He derives recommendations for action for future social crises from the extended analysis of the system-theoretical difference in perspective of political decision-makers and scientific advisors (experts) and their interaction. In this context, politics must be more than just the rational implementation of scientific knowledge, and it depends on a coherent risk practice.
Schlagworte
Corona COVID-19 Epedemie Epistemologie Max Weber Medizinethik Pandemie Politikberatung Virologie Wissenschaft Politik Medizin Young Academics- 69–74 7. Literatur 69–74
- 75–76 Danksagung 75–76