Zusammenfassung
Auf der Flucht vor den Nationalsozialisten sollte Japan die erste Station einer Weltreise sein. Doch anstatt in die USA weiterzureisen, blieben Bruno Taut und seine Lebensgefährtin Erica unfreiwillig dreieinhalb Jahre in Japan. Im Tagebuch der ersten sechs Monate ist gespiegelt, wie das euphorische Lebensgefühl des Touristen den Sorgen und Lebensumständen des Exilanten weicht. Alltagsszenen und Feste, Lichtstimmungen und Landschaften, abendlich erleuchtete Straßen und Restaurantbesuche, aber auch die großen Sehenswürdigkeiten des Landes wie Kaiserpaläste und Fuji: Fasziniert saugt Taut all das auf. Sein Tagebuch notiert minutiös Beobachtungen und Begegnungen, Urteile über Kunst und Religion, über alte wie neue Architektur. Der genießende Gast wurde bald zum teilnehmenden Kritiker und Mitgestalter in Architektur und Kunstgewerbe, nicht zuletzt aus der Notwendigkeit heraus, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Im nahezu täglich verfassten Erlebnisprotokoll, das erstmals auf deutsch publiziert wird, sind Eindrücke und Gedanken ganz frisch abgelegt. Ein überfließender, telegrammstilartiger Duktus ist dabei zugleich Zeugnis von Überwältigung und Ordnungsbemühen. Das Geschriebene diente ihm auch als Bericht für Verwandte und Bekannte in Deutschland. Überliefert ist hierin ein ausgezeichnetes Dokument der Situation Japans in den frühen 1930er Jahren. Der erste Band umfasst das Jahr 1933, reich illustriert mit Tauts Skizzen und Fotos. Band 2 wird das Jahr 1934, Band 3 die Jahre 1935 und 1936 enthalten.
Schlagworte
Tagebuch Architektur Nationalsozialismus Reisebericht Japan Bruno Taut Kunsthandwerk Kunst Exil- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 7–16 Vorwort 7–16
- 209–224 ANHANG 209–224
- 225–246 Glossar und Biografien 225–246
- 247–247 Bildquellen 247–247