Zusammenfassung
Mythen sind bis heute ein wirkmächtiger Bestandteil menschlicher Kultur. Gegen ihre Einschätzung als archaisches Residuum durch die Moderne knüpft das vorliegende Buch an Ernst Cassirers Konzeption des Mythos als symbolischer Form an. Es analysiert exemplarisch die Mythologien des japanischen Altertums, wie sie in den Reichs-Chroniken ›Kojiki‹ und ›Nihonshoki‹, in Gedichten, Gebeten (›norito‹) und Dokumenten der Schreine und Adelshäuser erhalten sind, und zeigt, wie sie im Hinblick auf ihre jeweilige Agenda ihre Gegenstände auswählen, gliedern und zu eigenen Welten zusammenfügen. Dabei zeigt sich, dass die Vorstellung von der Primitivität des Mythos, an der auch Cassirer noch festhielt, aufgegeben werden muss. Denn Mythologien erweisen sich als entwicklungsfähig und interagieren mit der je gegebenen Konstellation symbolischer Formen; so vermögen sie das jeweilige Weltwissen zu integrieren und sich gegen sachliche Kritik zu immunisieren. Damit gelingt ein ganz neuer und fruchtbarer Zugang zur Mythologie.
Schlagworte
Religion Symbol Symbolische Form Japan Kojiki Kulturkritik Kulturphilosophie Kulturtheorie Moderne Mythologie Mythos Nihonshoki Philosophie 20. Jahrhundert Altertum Cassirer, Ernst Erkenntnistheorie- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 323–334 Literaturverzeichnis 323–334
- 335–336 Namenregister 335–336
- 339–346 Sachregister 339–346