Zusammenfassung
Die Falldarstellung ist nach wie vor die gebräuchlichste Form, in der Psychoanalytiker von ihren Behandlungen Rechenschaft ablegen und sie zur Diskussion stellen. Band 73 des Jahrbuchs der Psychoanalyse beleuchtet die ästhetischen Aspekte der psychoanalytischen Falldarstellung. Mit welchen Mitteln verwandelt ein Analytiker/Autor die mit dem Analysanden erlebte, gedeutete, mit Kollegen besprochene, mit Lektüre angereicherte, vielfach durchdachte Dynamik der analytischen Begegnung in einen Text? Der präsentierte Fall ist niemals nur Dokumentation, er ist immer auch Konstruktion und Fiktion. Anhand von Materialien wird ein Zusammenhang, ein Prozess, ein Verlauf konstruiert, der verschiedenen Mustern folgen kann (z.B. »Entwicklung«, z.B. »Oszillieren«, z.B. »Wendepunkte«). Welche Rolle spielen dabei das Erzählen und das Verdichten? Wie wird die Zeitstruktur organisiert? Werden wörtliche Stundenprotokolle, typische oder einmalige Sequenzen des Behandlungsverlaufs ausgewählt? Nicht zuletzt offenbart sich in diesen unterschiedlichen Formen auch, wie der Behandler die Behandlung konzeptualisiert, welche expliziten und impliziten Theorien er verwendet.
Schlagworte
klinische Psychologie Loch, Wolfgang Methodologie Psychoanalyse Jahrbuch Fallbeispiel Fallbericht Falldarstellung Fallgeschichte- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 7–12 Editorial 7–12
- 121–146 Klinik der Psychoanalyse 121–146
- 203–232 Wolfgang-Loch-Vorlesung 203–232
- 233–236 Namenregister 233–236
- 237–243 Sachregister 237–243