Zusammenfassung
Psychotische Mechanismen bei neurotischen Patienten heben die Verbindung zur Realität auf: zur inneren und äußeren Realität und zu den Funktionen des Ich, die der Wahrnehmung der inneren und äußeren Realität dienen. So werden beispielsweise das Bewusstsein, die Aufmerksamkeit, das Gedächtnis, die Neugier oder auch die Urteilsfähigkeit aktiv verändert und eingeschränkt. Die Funktion dieser aktiven Einschränkungen ist es, die Belastungen der depressiven Position rückgängig zu machen, wenn diese zu schwer wird, also als 'neue Gefahr' (Freud) erlebt wird und zu große Angst hervorruft. Diese psychotischen Mechanismen führen zu besonderen klinischen Phänomenen wie etwa der Projektion von Interesse an der Analyse in den Analytiker, Vergessen von Gedankenverbindungen, latent erregt-benommene Bewusstseinszustände usw. Neurotischen Patienten wächst erst dann ein existenztragender analytischer Beistand zu, wenn genügend theoretischer und klinischer Mut vorhanden ist, die psychotischen Elemente in ihren Ich-Funktionen in der Beziehung zum Analytiker zu untersuchen.
Schlagworte
Neurose Psychoanalyse Psychose Freud- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 187–191 Freud als Briefschreiber 187–191
- 197–200 Namenregister 197–200
- 201–216 Sachregister 201–216