Zusammenfassung
Hegels Erfahrungskonzept und seine Vorstellungen zur Bildung des Geistes werden in der modernen Pädagogik kontrovers diskutiert. Hegels Denken kann dementsprechend nicht umstandslos angewandt werden, sondern es stellt sich die Frage nach dem spezifischen Gehalt der Beschäftigung mit diesem: Welche aktuellen Problemstellungen der Erziehungs- und Bildungsphilosophie können auf welche Weise »mit Hegel« bearbeitet werden? Eine Antwort, die die vielstimmigen Beiträge des Bandes verbindet, richtet sich auf die Radikalität Hegels. Seine Philosophie setzt systematisch beim Denken als Vollzug an und entwickelt Auffassungen von Identität und Differenz als je offenes Problemverhältnis, das ›uns‹ betrifft. So gewinnen insbesondere die Motive der Freiheit und der Sozialität bei Hegel wie in der Bildungstheorie an Kontur. Betont wird die soziale Bedingtheit menschlichen Lebens und die Bedeutsamkeit von Anerkennungsverhältnissen für Aufwachsensprozesse.