Die Auswirkungen eines Insolvenzverfahrens auf die Vollstreckung der Geldstrafe
Eine Untersuchung vor dem Hintergrund des Zwecks der Strafvollstreckung
Zusammenfassung
Im Bereich der Strafvollstreckung prallen Insolvenz- und Strafrecht auf problematische Weise aufeinander. Aufbauend auf dem Zweck der Strafvollstreckung beleuchtet diese Dissertation die auf den divergierenden Interessenlagen der Rechtsgebiete beruhenden Konfliktbereiche. Hierbei erfolgt eine detaillierte Auseinandersetzung mit der Frage, ob ein Verurteilter nach insolvenzrechtlicher Anfechtung und Rückabwicklung einer vor der Insolvenzeröffnung beglichenen Geldstrafe im Lichte des Mehrfachbestrafungsverbots nach Art. 103 Abs. 3 GG erneut zur Zahlung der Geldstrafe aufgefordert werden kann. Zudem wird die Ersatzfreiheitsstrafe als Strafsurrogat einer während des laufenden Insolvenzverfahrens uneinbringlichen Geldstrafe kritisch hinterfragt.
Abstract
In the field of law enforcement, insolvency law and criminal law collide in a problematic way. Building on the purpose of the execution of sentences, this dissertation illuminates the areas of conflict based on the diverg-ing interests of the legal fields. In this context, a detailed examination is made of the question of whether a convicted person can be ordered to pay the fine again after contesting under insolvency law a fine paid be-fore the opening of insolvency proceedings in the light of the prohibition of multiple punishments in Article 103 (3) GG. In addition, the substitute custodial sentence as a surrogate penalty for a fine that is irrecoverable during the ongoing insolvency proceedings is critically questioned.