Zusammenfassung
Angesichts der massiven Ausweitung des materiellen Strafrechts in den letzten 50 Jahren machen die Strafverfolgungsorgane extensiven Gebrauch von der Einstellung nach § 153a StPO, um das steigende Verfahrensaufkommen zu bewältigen. Die damit einhergehenden Anwendungsdefizite (u.a. Transparenzmangel) sind mit denjenigen bei der Verständigung vor deren Kodifikation im Jahr 2009 vergleichbar. Die Dissertation verfolgt deshalb den Ansatz, diesen Defiziten durch einen Erkenntnistransfer von der streng formalisierten Verständigung auf die nicht formalisierte Einstellung zu begegnen. Anders als bisherige Reformvorschläge bleibt die Untersuchung dabei nicht materiell oder prozessual punktuell, sondern liefert einen umfassenden prozessualen Ansatz.
Abstract
In view of the massive expansion of material criminal law over the past 50 years, law enforcement agencies are making extensive use of § 153a StPO to cope with the increasing volume of proceedings. The associated application deficits (including a lack of transparency) are comparable to those of procedural agreements prior to their codification in 2009. The dissertation therefore takes the approach of addressing these deficits by transferring knowledge from the nowadays strictly formalized procedural agreement (§ 257c StPO) to the non-formalized § 153a StPO. Unlike previous reform proposals, the study does not remain selective in terms of material or procedural modifications, but provides a comprehensive procedural approach.
Schlagworte
Auflage im Strafurteil Deal Einstellung gegen Auflage Einstellung von Strafverfahren Geldauflage Verfahrenseinstellung Verfahrensökonomie Verständigung im Strafverfahren Zahlungsauflage Verfahrensbeendigung konsensual Formalisierung Diversion Verständigung § 257c StPO Auflage Einstellung- 313–337 Literaturverzeichnis 313–337