Zusammenfassung
Die modernen Verfassungen sprechen dem Menschen »Würde« zu. Doch was ist damit genau gemeint? Noch immer ist die Bedeutung des Begriffs der menschlichen Würde relativ unklar. Viele Deutungen setzen bei auszeichnenden Eigenschaften des Menschen – wie Autonomie oder Handlungsfähigkeit – an, um die Würde zu erklären. Sie sind aber mit dem Problem konfrontiert, dass einige Menschen den damit gesetzten Anforderungen nicht entsprechen (zum Beispiel Kleinkinder oder Menschen mit Demenz). Die vorliegende Interpretation geht davon aus, dass Menschen unverfügbare Subjekte darstellen, weil sie natürlich geworden sind und einen eigenen Lebensvollzug aufweisen. Sie weisen von ihrer Natalität her einen Selbststand auf, der eine normative Unverfügbarkeit indiziert. Dies bedeutet insbesondere, dass alles Handeln gegenüber Menschen begründbar sein muss. Der Lebensvollzug von Menschen ist hierbei besonders gegenüber demjenigen von Tieren von besonderer Art. Das menschliche Leben ist von einer spezifischen Verletzbarkeit bestimmt, die sich besonders in drei Dimensionen zeigt: Menschen sind in körperlicher, psychischer und sozialer Hinsicht verletzlich. Die Würde des Menschen wird missachtet, wenn diese Verletzbarkeit und Fragilität des Menschen ausgeblendet wird.
Schlagworte
Menschenwürde Lebensvollzug Verletzbarkeit Fragilität Autonomie- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 11–11 Vorwort 11–11
- 12–14 Einleitung 12–14
- 27–37 2. Ein Defizit 27–37
- 76–82 7. Einwände 76–82
- 155–160 15. Angeborene Rechte 155–160
- 170–177 17. Gemeinsame Grundlage 170–177
- 213–216 22. Ohne Würde? 213–216
- 220–240 Literatur 220–240