Zusammenfassung
„Ich habe mir vorgenommen […], den Menschen zu zeigen, dass sie weit freier sind, als sie meinen“ (Foucault) – die Philosophie der Postmoderne tritt nicht selten mit einem explizit freiheitlichen Anspruch auf. Überraschend ist das deswegen, weil man diese normative Fokussierung auf die Freiheit für gewöhnlich mehr mit der modernen als mit der postmodernen Philosophie assoziiert. Zeichnet sich damit eine bisher unentdeckte Kontinuität zwischen beiden Denkströmungen ab? Die Untersuchung geht dieser Frage anhand von zwei paradigmatischen Positionen nach: Immanuel Kant als Vertreter der Moderne und Michel Foucault als Vertreter der Postmoderne. Im Ergebnis wird deutlich, dass hier geradezu gegensätzliche Vorstellungen von Freiheit vorliegen: Während die Moderne die Freiheit als Selbstbestimmung zu denken versucht, erblickt die Postmoderne die Freiheit in der Unbestimmtheit.
Abstract
“My role […] is to show people that they are much freer than they feel” (Foucault) – Postmodern philosophy appears quite often with an explicitly freedom claim. This is surprising because we tend to associate this normative focus on freedom more with modern than with postmodern philosophy. Does this indicate a previously undiscovered continuity between the two currents of thought? The study examines this question on the basis of two paradigmatic positions: Immanuel Kant as a representative of modernity and Michel Foucault as a representative of postmodernity. As a result, it becomes clear that these two positions present virtually contradictory conceptions of freedom: While modernity tries to think of freedom as self-determination, postmodernism sees freedom in indeterminacy.
Schlagworte
Ethik Macht Naturrecht Passauer Studien zur Politikwissenschaft politische Autonomie Politische Philosophie Positives Recht Postmoderne Moderne Foucault Kant Freiheit- 7–12 Vorwort 7–12
- 13–53 I. Einleitung 13–53
- 342–356 IV. Schlussfolgerungen 342–356
- 357–360 V. Siglen 357–360
- 361–382 VI. Literaturverzeichnis 361–382