Zusammenfassung
Die Entstehung des europäischen Bürgertums ist ohne Zünfte und Gilden nicht denkbar. Diese frühen Formen genossenschaftlicher Selbstorganisation haben bei den Klassikern der Soziologie und innerhalb jener sozialistischen Bewegungen, die sich nicht auf Marx beriefen, eine bis heute unterschätzte Rolle gespielt. Der Blick zurück ins Mittelalter und auf das bemerkenswerte Interesse vieler Soziolog/innen an genossenschaftlichen Modellen dient nicht der romantischen Verklärung, sondern erlaubt intellektuelle Lockerungsübungen angesichts der angeblichen »Alternativlosigkeit« unserer Lebensverhältnisse. Die Krise der Demokratie verweist auf eine gewisse kulturelle Bedürfnislosigkeit, auf einen historischen Gedächtnisverlust, auf Sorglosigkeit im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit gesellschaftlicher Institutionen. Das Thema Zünfte, Gilden und Genossenschaften ist jedenfalls mehr als geeignet, die gegenwärtige Debatte über die »Zukunft des Kapitalismus« in ein anderes Fahrwasser zu lenken. Mit Beiträgen u.a. von Knut Schulz (Kommune, Gilden und Zünfte im Mittelalter), Heinz-Gerhard Haupt (Das Ende der Zünfte), Otto Gerhard Oexle (Tönnies, Simmel, Durkheim und Max Weber über Berufsmoral, Solidarismus und Genossenschaften), Niklas Luhmann (Mein Mittelalter), Richard Vernon (G.D.H. Cole und der Gildensozialismus), Christiane Mossin (Ein Brief G.D.H. Coles an einen Freund), Susanne Elsen (Genossenschaften in Italien), Oscar Kiesewetter (Das Potential von Genossenschaften), Markus Römer (Die heutige Dynamik des traditionellen Gesellenwanderns), Kurt Biedenkopf (Die Genossenschaftsidee) und einem Vorwort von Ingo Schulze (Gegen Alternativlosigkeit).
Schlagworte
Berufsstände und Berfusmoral Distributismus Genossenschaften Gesellenwandern Gilden Gildensozialismus Handwerk Primärerfahrung Solidarismus und Kommunalismus Zünfte- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 185–197 Luhmanns Mittelalter 185–197
- 198–202 Mein »Mittelalter« 198–202
- 295–300 Autorinnen und Autoren 295–300
9 Treffer gefunden
- „... 105Michael SchmidÉmile Durkheim: Berufsmoral, Solidarismus und GildenEin Rekonstruktionsversuch»Die ...” „... Auffassung über die geschichts-mächtige Rolle von Zünften und Gilden nachzuzeichnen. Da ich mit Tal-cott ...” „... , SOLIDARISMUS UND GILDEN 108und deren Regulationen aufzulösen droht, um es unter (wenigstens bis-weilen ...”
- „... I Gilden und Zünfte im hohen Mittelalterund das Ende der Zünfte in Europa15Knut SchulzKommunen ...” „... , Gilden und Zünfte im Mittelalter: die Gegenwart der Vergangenheit?Die mit dieser Themenstellung ...” „... Genossenschaftswesen um die Herausarbeitung von Be-griff und Funktion der mittelalterlichen Gilden erworben.17 Mit ...”
- „... bestimmten Beruf ausüben, hat derjenige der entsprechenden Gilde beizutreten und sich den Gildenbestimmungen ...” „... 175Julian VothDrei Morgen Land und eine GildeDer berufsständische Gedanke im Distributismus ...” „... MORGEN LAND UND EINE GILDE178Entgegengesetzte, die sich gegenüberstehenden Pole gehören derselben Art an ...”
- „... , die beinahe bei allen Gründern der Soziologie, wie auch bei den englischen Gilden-sozialisten, zu ...” „... . Jahrhunderts mit den Themen Gilde und Zunft befassten, führt zu der überraschen-den Einsicht, dass sich hinter ...” „... einem bestimmenden Thema wurde. Denn wer von Ge-nossenschaften spricht, darf von Zünften und Gilden ...”
- „... ZukunftDie Entstehung des europäischen Bürgertums ist ohne Zünf-te und Gilden nicht denkbar. Auch innerhalb ...” „... KamphausenVorwort: Bindung und Freiheit . . . . . . . . . . . . 9I Gilden und Zünfte im Hohen ...” „... Mittelalter und das Ende der Zünfte in EuropaKnut SchulzKommune, Gilden und Zünfte im Mittelalter: die ...”
- „... eigentümlichen Erzeugnisse oder Früchte, wiederum her-vor: die Arbeits-Genossenschaft, Gilde oder Zunft; und die ...” „... Idee der Gemeinschaft fähig ist«.2324 Haus und Familie, Dorf und Stadt, Gilde, Zunft und Bruderschaft ...” „... und Durkheim: auch bei ihm ging es um Gilde, Zunft und Stadt, um Korporation und Assoziation, um ...”
- „... Gilde und Zunft, in Dorf, Pfarrei und Stadtgemeinde. Dieses Mittelalter von Tönnies ist eine Projektion ...” „... Identitäten: in Fa-milie, Haus, Geschlecht, gewiss – aber auch in Gilde, Zunft, Bruder-schaft, Kommune und ...” „... Schichtung und den diese Stände nivellierenden oder übergreifen-den Formen der Bindung, wie sie jede Gilde ...”
- „... die Geschichte der Genossenschaften in Polen bereits im Mittelalter. Orden, Klöster, Gilden und Zünfte ...”
- „... . Der Historiker Wilfried Reininghaus stellt fest: »Die Ge-schichte der Gilden war also über viele ...”