Zusammenfassung
Der Band untersucht das Recht im Spannungsfeld von Objektivität und Macht: Ist Recht ein Instrument der Macht oder im Gegenteil in der Lage, Macht aufgrund seines objektiven Charakters einzugrenzen? Dieser Frage wird im Rahmen eines internationalen sowie inter- und intradisziplinären Ansatzes nachgegangen. Eine Besonderheit des Buches besteht dabei darin, das zentrale Problem nicht nur aus einer theoretischen Perspektive zu beleuchten, sondern auch praktische, am positiven Recht orientierte Beiträge aufzunehmen. Damit folgt das Buch der in seiner Einleitung skizzierten Idee eines an der Verfassung orientierten Pragmatismus (Constitutional Pragmatism): Jede Position im Streit um die Möglichkeiten und Grenzen der Objektivität im Recht bringt normative Implikationen mit sich, sodass die verfassungsrechtlichen und die über die Verfassung legitimierten einfachrechtlichen Vorgaben, die normalerweise über Wertungskonflikte entscheiden, auch bei der Lösung dieser epistemologischen Frage zu beachten sind.
Abstract
The volume examines law in the tension field between objectivity and power: is law an instrument of the powerful or – on the contrary – an objective reality that limits power? The book deals with this question through an international, interdisciplinary and intradisciplinary approach. In doing so, it does not only take a theoretical perspective. Instead, it integrates insights from practical, doctrinal contributions as well. In that way, the book follows the idea of Constitutional Pragmatism, sketched out in its introductory chapter: each position in the epistemological dispute about the possibilities and limits of objectivity within the law entails normative implications; thus, the constitutional and doctrinal statements that normally settle normative disputes have to be taken into account when talking about epistemological issues as well.