Standards und Wissen
Zur Praxis wissenschaftlicher Erkenntnis. Eine philosophisch-systematische Untersuchung
Zusammenfassung
Dass wir es nicht mit bloßem Alltagswissen, sondern mit wissenschaftlicher Erkenntnis zu tun haben, lässt sich auf Kriterien zurückführen: Objektivität und Systematizität sind hier vor allem zu nennen. Wie übersetzt sich dieser Anspruch aber in die wissenschaftliche Praxis? Dies tangiert die Frage, wie wir methodisch vorgehen, welche theoretischen Vorannahmen uns anleiten, aber auch, welche Maßstäbe wir an die Bewertung von Ergebnissen anlegen. Im Zusammenwirken wissenschaftlichen Handelns und Erkennens muss plausibilisiert werden, worüber Wissen erworben wird, wie dieses Wissen beschaffen ist und anhand welcher Verfahren dieser Anspruch einlösbar wird. Dazu dienen Standards: Auf ihrer Grundlage werden Ressourcen ausgewählt, Methoden priorisiert, wird über die Bewertung von Forschungsergebnissen mitentschieden. Im Fokus der vorliegenden philosophischen Untersuchung steht die Frage nach dem normativen Status von Standards: Wann wird aus einer lokalen Gebrauchsnorm ein fachübergreifender Standard? Wie ist es um die Genese, Geltung und Gültigkeit von wissenschaftlichen Normen bestellt? Tragen Standards als Normative zur Erkenntnissicherung bei? Lara Huber expliziert dies an Beispielen aus der biowissenschaftlichen Forschung, namentlich an laborbasierten Designs am Schnittfeld von Biologie, Biomedizin und Biotechnik. Lara Huber ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Philosophischen Seminar der Universität zu Kiel. 2018 habilitierte sie sich im Fach Philosophie an der Universität Wuppertal. Sie forscht u.a. zur Wissenschafts- und Technikphilosophie, zur Erkenntnistheorie und Ästhetik.
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- 12–26 Einleitung 12–26
- 360–363 Schlussbemerkungen 360–363
- 364–406 Literatur 364–406