Die strafrechtlichen Grenzen der rechtfertigenden Einwilligung im Zusammenhang mit Placebo- und Nocebophänomenen
Ein interdisziplinärer Beitrag über die Aufklärungspflichten in der ärztlichen Behandlung
Zusammenfassung
Die Erkenntnisse der medizinischen Wissenschaft um Placebo- sowie Nocebophänomene für die therapeutische Praxis nehmen fortwährend zu. Gleichwohl besteht nach wie vor ein Spannungsverhältnis in Bezug auf die (straf-)rechtlichen Rahmenbedingungen. Insbesondere die Vermeidung unerwünschter Nocebophänomene hat hierbei in der juristischen Literatur noch wenig Beachtung gefunden. Der Verfasser untersucht, wie sich diese Erscheinungen in das System der rechtfertigenden Einwilligung im Medizinstrafrecht einordnen lassen. Hierbei erfolgt ausgehend von der unterschiedlichen medizinischen Zielsetzung eine schwerpunktmäßige Betrachtung im Kontext ärztlicher Aufklärungspflichten.
Abstract
The knowledge of medical science about placebo and nocebo phenomena for therapeutic practice is continuously increasing. Nevertheless, the tension regarding the (criminal) legal framework continues to exist. In particular, the avoidance of undesirable nocebo phenomena has received little attention in the legal literature. The author examines how these phenomena can be integrated into the system of justifiable consent in medical criminal law. Based on the different medical objectives, the focus is on the context of the obligation of physicians to provide information.
Schlagworte
ärztliche Behandlung criminal law Aufklärungspflichten duties to inform Medizin justifying consent medical criminal law Medizinrecht medical law Medizinstrafrecht Nocebo-Phänomene medical treatment medicine Placebo-Phänomene nocebo phenomena rechtfertigende Einwilligung Strafrecht placebo phenomena therapeutische Praxis therapeutic practice- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
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